Meine Anforderungen an das gesuchte Geschoss sind zuverlässig keine bis sehr kurze Fluchtstrecken mit guten Pirschzeichen, besonders am Anschuss. Die Wildbretentwertung sollte so gering wie möglich ausfallen, und ein Zeichnen der Stücke, wenn möglich, immer gegeben sein, sollten diese einmal nicht am Anschuss liegen. Bei den zuvor beschriebenen Deformationsgeschossen im Kaliber 8x57IS fehlte immer mindestens eines dieser aufgeführten Attribute. Ein besonderes Problem betraf das Rehwild, das bei mir wie auch bei vielen anderen deutschen Jägern wohl den überwiegenden Streckenanteil beim Schalenwild ausmacht. Das Reh ist aufgrund seiner Körpergröße und vergleichsweise geringen Gewichtes im Gegensatz zu unseren anderen Schalenwildarten als problematisch zu betrachten, da entweder sehr viel Wildbret zerstört wird oder das Geschoss aufgrund des geringen Körperdurchmessers bzw. Gewichtes nicht richtig anspricht oder es die Energie nicht wie vorgesehen abgegeben bzw. übertragen kann.

In der Praxis bedeutet das z.B., dass der Bock, der an Ort und Stelle lag, und der Jäger, der eigentlich sehr zufrieden war beim aus der Decke Schlagen die Ernüchterung in Form eines sprichwörtlich blauen Wunders bzw. Bockes erhält. In dem Fall ziehen sich die Hämatome vom Stich bis zur Keule (Schuss auf die Blätter mit Barnes TSX 200 Grain im Kaliber 8x57IS). Ein anderes Beispiel wäre ein beschossenes Reh, das kaum zeichnet und nach 150 Metern mit einem Schuss auf der Zehn (DJV Bock-Scheibe) gefunden wird (S&B Exergy 196 Grain im Kaliber 8x57IS). Das Geschoss ist zwar deformiert, jedoch aufgrund seines Gewichtes und der geringen Geschwindigkeit im Kaliber 8x57IS wurde die Energie nicht an den Wildkörper abgeben. Aus Tierschutzgründen und für den Jäger ist dies ein Problem. Gerade im Kaliber 8x57IS kann die fehlende Geschwindigkeit zu Problemen führen. Im Kaliber .308Win sieht die Sache schon wieder anders aus. Auch im Kaliber .30-06 oder 7x64 wird man aufgrund der Geschwindigkeit und der leichteren Geschosse deutlich weniger Probleme in diesem Bereich haben. Generell gilt: Leichtere Geschosse und hohe Auftreffgeschwindigkeiten sind für bleifreie Deformationsgeschosse die bessere Wahl.


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