Beim sporadischen Aufschauen fiel mir auf, dass nun vier Stück Rehwild an der Waldkante ästen. Es wurde schon dämmrig, daher nahm ich schnell das Fernglas zur Hand und die Freude war groß, ein Rehbock, welcher in sicherem Abstand zu äsen begann. Bereits hier fiel mir das Gehörn auf, welches deutlich über den Lauschern zu sehen war. Das Licht wurde schnell schwächer und das Rehwild zog wieder in den Wald.

Am nächsten Tag versuchte ich nochmal mein Glück. Diesmal begleitete mich meine Frau mit zum Ansitz. Bereits nach einer Stunde schreckte wieder Rehwild im Miscathus, kurze Zeit später trat der am Vortag bestätigte Rehbock aus. Das Licht war noch gut und so konnten wir ihn in aller Ruhe ansprechen. Uns fiel wieder das interessante Gehörn auf, welches bei genauerem betrachten eine Veränderung an der linken Stange aufwies.

Leider zog der Rehbock spitz von uns Richtung Wald, sodass an einen Schuss nicht zu denken war. Wieder Zuhause angekommen, begutachteten wir die Aufnahmen, welche meine Frau mit der Kamera gemacht hat. Die Überraschung war hier tatsächlich groß, denn der Rehbock hatte drei Stangen. Etwas Vergleichbares hatten wir zuvor noch nicht gesehen.

Eine Woche später, bei Revierarbeiten, konnte ich meinem Jagdherrn die Aufnahmen zeigen. Dieser war ebenfalls sehr überrascht, sagte mir jedoch die Erlegung zu, sollte es denn passen.

Voller Vorfreude ging ich am selben Abend direkt wieder los, um mein Glück erneut herauszufordern. Meine Frau begleitete mich wieder, denn auch sie hatte die Neugierde gepackt. Auf dem Sitz angekommen, passierte erstmal eine ganze Weile nichts, bis plötzlich der Rehbock aus der Deckung trat, um im gleichen Zug wieder lautstark abzuspringen. Es knackte ordentlich und ich machte mich bereit, vielleicht bekam ich doch noch eine Chance auf einen sicheren Schuss.

Ich beobachtete aufgeregt die Stelle, wo der Rehbock verschwunden war, als meine Frau aufgeregt flüsterte, da, eine Sau, rechts!


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