Probleme kann es geben, wenn das Laufmaterial zu hart oder zu spröde ist. Sehr selten, aber durchaus möglich, kann es vorkommen, dass einzelne Fertigungschargen leicht in der Materialeigenschaft abweichen und bei diesen Läufen die Oberfläche der Gewindegänge nicht in optimaler Qualität herzustellen ist. Leider gibt es dafür keinen Test oder eine Regelmäßigkeit bei bestimmten Modellen. Sollte dieser außergewöhnlich selten vorkommende Fall eintreten, kann die Waffe aber gekürzt und mit ein paar Millimetern Verlust, schnell in den alten Zustand gebracht werden.

Qualitativ gibt es große Unterschiede, die aber optisch oft nicht zu erkennen sind. Wichtig ist die Positionierung des Bundstegs zur Laufseelenachse. Dieser Winkel muss genau rechtwinklig sein. Das stellt man sicher, indem man an der Laufseelenachse ausrichtet und nicht an der Rohrachse. Aufgabenstellung für den Büchsenmacher ist daraus resultierend, die Einspannung in der Maschine so zu arrangieren, dass der Lauf in allen Ebenen verschoben und in allen Achsen zur Laufseelenachse ausgerichtet werden kann.

Für mehr Dämpferleistung haben viele Hersteller von Schalldämpfern den Bohrungsdurchmesser bis auf ein Minimum reduziert. Die Anforderungen an die korrekte Ausrichtung des Bundstegs sind dadurch noch gestiegen. Bei nicht korrekt ausgeführter Arbeit sind Berührungen zwischen Projektil und Schalldämpfer schnell passiert.

Vergleicht man werksseitige Gewinde mit einem nachträglich geschnittenen, kann man gleichwertige Arbeit erwarten. Auch wenn der Aufwand direkt bei der Herstellung um ein Vielfaches geringer ist, kann ein nachträgliches Gewinde, je nach Aufwand gleichwertig oder sogar besser sein. Leider gab es auch Fälle, wo eine neue Waffe in der Toleranz so ungenau gefertigt wurde, dass der erste Schuss mit dem Schalldämpfer ein überraschend ungenaues Ergebnis zu Tage förderte.

Nun hat man eine viele Jahrzehnte alte Waffe im Schrank stehen und fragt sich, ob man dieser noch ein Gewinde gönnen kann. Alter ist kein Problem für das Gewinde, allerdings sollte beachtet werden, dass Waffen mit hoher Schussleistung durch den damit verbundenen Verschleiß außerhalb der Toleranzen des Beschussamtes liegen können. In diesem tragischen Fall geht die Waffe zwar zum Büchsenmacher zurück, darf aber nicht mehr an den Kunden ausgeliefert werden. Bedenkt man die Schussleistung eines Laufes, kann man sich vorstellen, wie selten dieser Fall eintritt.

Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de


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