Ich bitte um Verzeihung für so viel Plattitüde gleich zu Beginn, aber irgend so etwas musste einfach in den Titel: so ziemlich jeder, der sich mit Irland befasst, denkt dabei doch eben an das Land als "grüne Insel", vermutlich dicht gefolgt von Kleeblättern, sommersprossige Ladys mit roten Haaren oder tätowierte Raubeine mit Guiness. Das ist auch gar nicht so falsch, wir haben das alles nämlich dort auch gefunden - und gesucht haben wir Sikahirsche, schwarze Kerle nämlich, wenn das also nicht mal ein treffender Titel ist! Aber der Reihe nach: Wir, das war eine inzwischen recht eingespielte Truppe, die in der Vergangenheit schon so manches Jagdabenteuer zusammen erlebt hatte. Meine holde Angebetete, Marius mit seinem Bruder Jochen und deren Vater Johannes sowie meine Wenigkeit waren aufgebrochen, um bei Norman Mulvany und seinem Bruder David am Fuße der Wicklow Mountains südöstlich von Dublin den übrigens höchst schmackhaften japanischen Einwanderern unter den europäischen Hirschen nachzustellen. Trophäen waren uns dabei wie immer eher weniger wichtig, wir freuten uns auf ein neues Land mit neuen Menschen und neuen Jagdmöglichkeiten, wobei wir ein bisschen unsicher waren, ob wir mit unserer Terminauswahl "zwischen den Jahren" wirklich so ein gutes Händchen hatten - die britischen Inseln sind ja per se nicht gerade dafür bekannt, mit Traumwetter und Sonnenrekorden protzen zu können. Andererseits ist es für uns als begeisterte Drückjagdjäger und Hundeführer nun mal schwer, ab Oktober überhaupt einmal ein paar Tage am Stück zu finden, ohne zu viel Urlaub, vor allem aber heimische Jagdtage zu verlieren. Ein echter Balanceakt also, den wir im Notfall einfach auf dem Textilweg zu lösen gedachten. Schließlich gibt es einem alten Sprichwort zufolge ja gar kein schlechtes Wetter, sondern eben nur schlechte Kleidung, basta.


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