Praxistest: All in one
Tests

Praxistest: All in one

Text & Bilder Alena Steinbach

Wir alle wissen, für die Jagd brauchen wir richtige Ausrüstung. Diese soll uns schützen, unterstützen, helfen oder auch vorbeugen. Ob es das gute, lichtstarke Zielfernrohr ist oder die dornenfeste Durchgehhose – es kommt darauf an, dass uns unser jagdliches Zubehör einen guten Dienst erweist. Wir haben in den vergangen Monaten immer wieder diesen Wildgalgen getestet. Er beinhaltet einen Bergegurt und eine Seilwinde und ist daher der ideale zweite Mann für nach dem Schuss.

Nicht immer haben wir das Glück, zu zweit oder dritt jagen gehen zu können oder auch zu wollen. Wenn wir nun alleine in unserem Revier der kalten Nacht trotzen und einen strammen Frischling oder Überläufer schießen, ist guter Rat gerne mal teuer. Natürlich können wir unser Stück mühsam an den Läufen zum Auto ziehen, doch das kann auch gut und gerne ein paar 100 m weg stehen. Selbst mein Pick-up schiebt keine 100 Jahre alte Eiche aus dem Weg, wenn der Borstenträger mitten im Wald liegt. Zum Bergen eignet sich also eine Bergehilfe, die sieht bestenfalls so aus, dass man sie sich problemlos umhängen kann, sie eine vernünftige Befestigung am Wild aufweist und zudem einen nicht zu kurzen Gurt besitzt, sonst haut man mit den Füßen bei jedem Schritt gegen das Haupt des Tieres. Diese, für mich, drei wichtigen Eigenschaften weist diese Bergehilfe auf. Natürlich kann man auch einen x-beliebigen Gurt dafür nehmen, doch die Kombination mit einer Seilwinde und Aufbrechhilfe ist dann meist nicht gegeben.

In der Praxis sieht das so wie folgt aus: Wir öffnen den Galgen so weit, dass wir entweder an dem Wurf, Unterkiffer oder am Träger Halt finden und drücken diesen dann zu, während wir die Rändelschraube am unteren Teil festdrehen. Bombenfest sitzt das Ganze dann und wir können uns auf den hoffentlich nicht allzu langen Weg machen.

Nun kommt der zweite Teil dieses Sets zum Einsatz: der Wildgalgen und die Seilwinde. Die kann in mehreren Situationen hilfreich sein. Ist das Stück nun so schwer, dass wir uns den Aufbruch beim Bergen sparen wollen, brechen wir an Ort und Stelle auf, damit das sauber und einfach von statten gehen kann, nutzen wir die Seilwinde. Aber auch am Jagdhaus ist sie eine echte Arbeitserleichterung, gerade für etwas schwächere oder ältere Personen. Die, die mit ihrem Rücken auch noch in den kommenden 30-40 gut zusammenarbeiten wollen, sollten sich ebenfalls an dieser Arbeitserleichterung erfreuen, denn nur weil man kann, muss man nicht.

Wollen wir die Sau nun aufbrechen und dafür hochhängen, entfernen wir die Bergegilfe und werfen den stabilen Gurt um einen Ast und wickeln ihn so oft herum, bis wir die gewünscht Höhe, wie das Schwein nachher hängen soll, erreicht haben. Anschließend schneiden wir an den Hinterläufen zwei passend große Löcher, damit die halbmondförmigen Öffnungen des Galgens Platz finden, fixiert wird alles durch den Karabinerhaken. Dieser kann an verschiedenen Positionen befestigt werden, sodass wir verschiedene Spreizwinkel haben. Nun ziehen wir die Winde bis zu dem Karabiner, der am Gurt vom Baum hängt und befestigen sie dort. Anschließend können wir nun das Stück spielend leicht hochziehen. Nach dem Aufbrechen brauchen wir das Seil nur aus seiner Position noch oben hin lösen und können die Sau oder das Reh langsam herab lassen.

Dieses Produkt, welches nicht größer als ein DIN A4 Blatt ist, kann das Bergen und Aufbrechen wirklich erleichtert werden, vor allem, wenn man alleine unterwegs ist. Als etwas störend habe ich allerdings die Rändelschraube zum Festdrehen beim Galgen empfunden. Es brauchte einige Versuche, bis sie richtig saß und sich gänzlich hat eindrehen lassen. Auch das Gefummel mit den Einzelteilen ist erst einmal eine Aufgabe und nimmt Zeit in Anspruch. Die Handhabung bedarf ein wenig Übung.

Ein Video sowie weitere Informationen finden Sie hier https://www.wildgalgen.de/. Erhältlich ist die praktische Kombination für 89,00 Euro.


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