Ostfriesland ist durchzogen von Wassergräben die bei der Jagd auf Hasen und Fasan überwunden werden müssen. Klassisch mit einem langen Stab oder mit einem beherzten Sprung. Am besten natürlich, ohne dabei nasse Füße zu bekommen. Dies gelingt mir nur selten, weshalb ein paar Ersatzsocken immer in meinen Rucksack gehören. Wie man sich aber gegen Kuhfladen und Gänsehinterlassenschaften vorbereitet, habe ich leider immer noch nicht herausgefunden. Daher wird einer Flinte auf dem windigen, nassen und platten Land so einiges abverlangt und vor nichts geschont. Oben drauf muss sie dann auch noch schießen und treffen, für Letzteres ist ja bekanntlich auch die Waffe zuständig.

Als ich an einem Dezember Nachmittag, nach einem bitterkalten, sonnigen und mit Windstärke 2-3 recht ruhigen Jagdtag, beim Schüsseltreiben mit Grünkohl und Pinkel saß, hatte sich die Flinte auf jeden Fall bewährt. Die Strecke war ordentlich, wenn auch nicht mehr so hoch, wie in früheren Jahren, und auch ich hatte etwas zu dieser beigesteuert. Laut meiner Philosophie war die Flinte demnach sehr gut zu gebrauchen.

Die Treiben gingen dabei über grüne Weideflächen, Maisstoppeln und frisch gepflügten, guten ostfriesischen Kleiboden. Wenn die Gummistiefel am Ende des Feldes dann doppelt so breit wie vor der Jagd sind, zählt jedes Gramm, was man mit sich trägt oder eben auch nicht. Die Hasen lagen dieses Mal besonders fest und so wurden etliche Langohren überlaufen. Der Bestand für nächstes Jahr ist somit durchaus gesichert.


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