Ich bin ja eher so der konservative Typ, bleibe gerne bei Bewährtem und bin Neuem gegenüber meist erst einmal skeptisch. Außerdem sind mir innere Werte wichtiger als ein tolles Äußeres. Bevor das zu sehr nach Frauenversteher klingt (der ich nachweislich nicht bin): ich spreche von Zieloptiken.

Als alter Zeiss-Fan habe ich mich auf drückjagdtechnisch ewige Zeiten auf mein betagtes Vari-Point verlassen. Es ist immer noch, nicht zuletzt dank der Hilfslinien neben dem Rotpunkt, ein tolles Glas, so dass ich im letzten Winter durchaus mit Wehmut zum kleinen V8 gewechselt bin. Davon bin ich allerdings hellauf begeistert, so dass ich es jetzt, eine Nummer größer, auch noch auf meiner Alltagskniffte benutze.

Auf der IWA nun bin ich dann doch tatsächlich erst einmal wegen Äußerlichkeiten über die neuen V6-Gläser der Conquest-Reihe gestolpert, weil mir der matte Glanz des Aluminiumgehäuses auffiel. Nicht zuviel unübersichtlicher Firlefanz drumrum, leicht erreichbare, griffige Zoom-Verstellung, sechsfacher Zoom – das war was für Vadderns Jüngsten. Wieder schlug der Wehmut zu, denn auch mein lichtstarkes HT 3-12x56 hatte mir gute Dienste geleistet. Aber nach den ersten Testtagen darf ich für ähnlich Interessierte mal als ersten Eindruck des 2,5-15x56 (es gibt noch eine DJ- und eine bis 10fache-Allround-Version) zum Besten geben: Halleluja, Treffer!

Dem Glas wurden die FL-Objektive der Flaggschiffe aus der Victory-Klasse mitgegeben, was einen superben, 92%-igen Lichtdurchlass bewirkt. Diese wurden mit der LotuTec-Beschichtung versehen, die Regentropfen abperlen lässt. Der Leuchtpunkt ist fein und schaltet sich für Dussel wie mich durch Bewegungssensoren selbst an oder aus, wer will, der kann auch noch eine Abesehenschnellverstellung dazu haben. Das alles ist Qualität, wie man sie aus Wetzlar kennt und damit eigentlich gar nicht sooo überraschend – aber der Preis ist es. Die UVP für die neue Serie liegt zwischen 1.395 und 1.695 EUR. Damit ist es dann wirklich was für Vadderns Jüngsten, denn DAS ist wirklich mal viel Glas für vergleichsweise wenig Geld. Ich freu mich auf gemeinsame Zeiten, wie würde der Kaiser sehr treffend sagen: „Schau mer mal!“


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