Der Objektivdurchmesser ist das wohl bekannteste Kriterium, wenn es um die Auswahl eines lichtstarken Zielfernrohres für den Abendansitz geht. Das Argument, dass ein großer Objektivdurchmesser viel Licht in das Zielfernrohr lässt und damit für ein helles Bild sorgt, ist bei Kaufentscheidungen stets präsent. Dann gibt es noch die Transmission, mit der alle Hersteller seit einigen Jahren werben.

Aber wie hängt das alles zusammen – und was ist wirklich entscheidend, bei der Auswahl eines lichtstarken Zielfernrohrs? Diese Frage soll im Folgenden beantwortet werden.

Der Objektivdurchmesser als Kenngröße, beispielsweise 56mm bei einem 2,5-10x56, sagt zunächst einmal nichts Anderes aus, als dass bei größter Vergrößerung in der Bildmitte ein paralleles Lichtbündel mit einem Durchmesser von 56mm in das Zielfernrohr eintritt, entsprechend der Vergrößerung verkleinert wieder austritt und dann auf der Netzhaut zu einem nahezu idealen Punkt abgebildet wird. Die wesentliche Einschränkung liegt darin, dass dies per Definition nur auf der größten Vergrößerung und in der Bildmitte gilt. Welchen Querschnitt aber hat das Lichtbündel, das am Auge des Betrachters tatsächlich ankommt für verschiedene Vergrößerungen und verschiedene Sehfeldbereiche? Eine pauschale Aussage lässt sich hier nicht treffen – es hängt von der jeweiligen Auslegung des Zielfernrohres ab. Auf kleinen Vergrößerungen wird in der Regel nur ein Teil des Objektivdurchmessers genutzt.

Objektivdurchmesser-Durchmesser und Austrittspupillen-Durchmesser auf der kleinen Vergrößerung
Objektivdurchmesser-Durchmesser und Austrittspupillen-Durchmesser auf der kleinen Vergrößerung

Dieser lässt sich in den Spezifikationen der Zielfernrohre leicht ermitteln: Der genutzte Objektivdurchmesser berechnet sich aus dem Produkt des Austrittspupillen-Durchmessers und der jeweiligen Vergrößerung, wie in der Tabelle dargestellt.

Der volle Objektivdurchmesser wird also bei vielen Produkten nur auf der größten Vergrößerung ausgenutzt!  


Laden...