Drückjagden - Erfahrungen eines Kenners

Drückjagden - Erfahrungen eines Kenners

WIR JAGEN: Du nutzt also nicht immer die gleiche Waffe für Drückjagden, sondern passt diese den Gegebenheiten an. Bei welcher Jagd nimmst Du welche Waffe mit und warum?

Tim: Bei der Wahl meiner jeweiligen Drückjagdwaffe und –optik spielt das Wetter natürlich keine Rolle, da geht es dann um die Landschaft, in der ich jage. Hier ist die direkte Umgebung des Standes der wichtigste Faktor. Sprich, kann und muss ich eher weit schießen oder habe ich einen Stand mit engem Schussfeld und kurzen Schussdistanzen. Als Durchgeher nutze ich beispielsweise einen alten 98er-Repetierer ohne jede Optik, da sich diese im Bestand häufig mit Schmutz, Laub, Schnee oder Nässe zusetzt.

Bei fast allen Drückjagden als Standschütze oder -schnaller habe ich die Sauer 303 dabei. Ich jage dabei vorwiegend in Schwarzwildrevieren, teilweise mit Rot-, Dam- und Muffel-, außerdem natürlich Rehwild. Meistens bekomme ich Stände mit nur kleinen Schussbereichen, welche ein schnelles Ansprechen und Schießen erfordern. Dabei hilft nicht nur das Drückjagdglas mit seinem großen Sehfeld, sondern auch die 303. Ich habe mich bei dem Test auch bewusst für sie entschieden, denn ich kenne auch die Halbautomaten anderer Hersteller, finde aber bei der Sauer die beste Optik und Haptik wieder. Die Waffe sieht aus wie eine gängige Jagdwaffe und liegt hervorragend in der Hand. Der Anschlag passt bei mir optimal, ich komme sehr gut mit ihr zu Recht.

WIR JAGEN: Wie sieht es mit dem Glas aus? Was ist Dir dabei wichtig und welches Glas nutzt Du für welche Waffe?

Tim: Auf der getesteten Sauer 303 synchro XT ultra habe ich ein reines Drückjagdglas, das Zeiss Victory HT 1.1-4x24 mit Absehen 54 montiert, diese Kombination ist ideal für die gängigen Drückjagden in Deutschland. Ein Leuchtpunkt ist mittlerweile obligatorisch. Wichtig für die Drückjagd ist ein großes Sehfeld, darin unterscheiden sich nach meiner Erfahrung auch die Gläser der Premiumhersteller von denen der Konkurrenz. Um aber auf engen Schneisen das Ziel möglichst schnell erfassen zu können, ist gerade dieser Punkt sehr wichtig und für mich auch den Aufpreis auf jeden Fall wert.

So ausgerüstet habe ich auf diversen Drückjagden erfolgreich gejagt, Glas und Waffe haben sich in dieser Kombination sehr bewährt. Allerdings möchte ich in der zweiten Saisonhälfte nochmal eines der neueren Drückjagdgläser testen (1-8fache Vergrößerung). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich insbesondere bei verhoffendem Wild gerne eine größere Vergrößerung nutze und zum Beispiel zum Ansprechen von Rotwildenden oder Rehwildspiegeln auch tatsächlich brauche. Damit vergrößert sich dann auch der Einsatzbereich der Waffe dann noch einmal erheblich.


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