Eingemummelt in seiner Decke legt er grüßend seine Hand an seinen Hut und nachdem alles an Bord ist, ziehen die Pferde an. Die Pirsch beginnt. Auch wenn man oft hört, das Glück der Erde läge auf dem Rücken der Pferde, so ist auch eine Kutschfahrt ein pures Vergnügen. Begleitet vom Konzert der Vögel und der aufgehenden Sonne fahren wir auf matschigen Feld und Waldwegen. Der anfangs leichte Frühnebel hat sich längst verzogen und blickt man nach vorn, so sieht man das Dampfen der Pferderücken. Ein Gemisch aus Blumenduft und dem Schweiß der Pferde steigt in die Nase. Als wir in das Gesicht unseres Kameramanns blicken, erkennen wir auch seine Begeisterung. Gestern erzählte er noch von seinem letzten Auftrag, einem Dreh in Silicon Valley und heute sitzt er völlig entspannt auf einer Kutsche in Ungarn. Was ihm wohl besser gefällt? Plötzlich huscht vor uns ein Baummarder über den Weg. „Ein Eichhörnchen!“ entfährt es unserem Begleiter aufgeregt und spätestens jetzt wissen wir, warum Aufklärung notwendig ist. Mit einem Grinsen, ohne besserwisserisch sein zu wollen, erläutern wir den Unterschied. Auch bei dem abspringenden Rotwild klären wir ein wenig auf. Alttier, Schmaltier und viele Begriffe mehr fallen heute Morgen und werden wissbegierig aufgenommen. So wird ganz nebenbei die Notwendigkeit der Jagd vermittelt, obwohl das Erlebnis im Vordergrund steht. Als wir am Waldrand eine große Äsungsfläche erreichen, steht der Grund unserer Pirsch keine hundert Schritte vor uns.


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