Nun hieß es langsam und vor allem lautlos die Waffe in den Anschlag zu bringen.

Das Alttier stand frei, der Rest der Gruppe noch von einer kleinen Fichte verdeckt. Also abwarten, bis sich die Gelegenheit ergibt. Es kam keine Bewegung zustande und ich saß gefühlte Stunden im Anschlag und so langsam begann ich zu verkrampfen.

Meine Gedanken gingen von Waffe absetzen bis zu das wird nichts hin und her.

Schließlich zog das Alttier weiter und das Kalb folgte langsam, aber verdeckt vom Schmaltier. Nun war ich aber entschlossen und behielt meine Position bei. Dann endlich blieb das Schmaltier zurück und das Kalb stand frei und breit.

Der Schuss brach und nach kurzer Flucht lag das Kalb.

Mein Herz hämmerte und Jagdfieber packte mich in voller Härte. Das Repetieren war Automatismus und so verfolgte ich die anderen beiden Stücke. Welcher nach einer 100 m Flucht ins Altholz verhofften. Dann zogen sie weiter in die Tiefe des Altholzes und ich konnte sie nur durch die Wärmebildkamera ausmachen.

Also fasste ich den Plan, sie ziehen zu lassen und nach einiger Wartezeit dann zum erlegten Stück zu gehen. Ein Kontrollblick im Altholz sollte vor dem Abbaumen Sicherheit geben, jedoch hielt ich inne.

Es waren auf einmal 3 Stück Rotwild, die in meine Richtung zogen. Voran das Alttier mit dem Schmaltier und dahinter ein junger Achter Hirsch. Dieser trieb das Kahlwild förmlich in meine Richtung, so dass sie nach wenigen Minuten wieder auf dem Kahlschlag standen.

Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen, wissen wir doch, wie schwer es ist, auch in den höheren Altersklassen beim Kahlwild Abschüsse zu tätigen. Ich wartete auf meine Gelegenheit und als es passend war, brach der Schuss in Richtung Alttier.

Dies stieg vorne hoch und ergriff die Flucht quer über den Kahlschlag. Kurz dahinter blieb es in einer kleinen Fichtenverjüngung liegen. Wieder repetierte ich im Automodus und betrachtete das Geschehen. Das Bild, was sich mir nun bot, war kaum zu glauben.


Laden...