Die Unfallverhütungsvorschrift Jagd ist kein optionaler Vorschlag, sondern lebensrettend.

Bei Manchen verblasst die Erinnerung an die UVV mit den Jagdjahren. Wie wichtig aber ihre Befolgung ist, zeigt unsere Serie wahrer Jagdunfälle.

So ein kurioser Fall kann doch gar nicht passieren? Oh doch, wie man sieht…

Das Boot

Im österreichischen Burgenland wollten 2011 ein Anfang - und ein Ende - Sechzigjähriger vom Boot aus Enten jagen. Der Schilfkanal bei Jois versprach guten Jagderfolg.

Sie bestiegen gemeinsam eine kleine Zille. Dieser traditionelle Bootstyp hat nur sehr geringen Tiefgang. Mittels eines kleinen Elektromotors surrte der Kahn mit den Waidmännern übers Wasser.

Schon bald machte der Ältere den Jüngeren auf eine anfliegende Stockente aufmerksam. Der stand auf, wandte sich herum und gab noch aus dem Schwung der Drehung einen Flintenschuss auf die Ente ab.

Durch die instabile Haltung verlor er beim Rückstoß das Gleichgewicht, schwankte und ging über Bord.

Zum Glück gelang es ihm, die Bordwand des Bootes zu ergreifen. Seine Flinte hatte er nicht losgelassen und hielt sie weiter umklammert. Der trocken gebliebene Ältere versuchte, den Arm des Freundes zu greifen und ihn an Bord zu hieven. Dabei stieß die Reling des Kahns an die weiter schussbereite Doppelflinte.

Es löste sich die zweite Schrotgarbe und durchschlug dem Seenotretter den Oberschenkel.

Der Verletzte kam ins Spital, der Durchnässte aufs Polizeirevier. Mit dem Abschlussbericht beschäftigte sich anschließend die Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Der Ausgang des Verfahrens ist nicht bekannt.

Jäger sollten vielleicht besser ihrem Element, Wald und Flur, treu bleiben und auf maritime Ausflüge verzichten, da schwankende Bootsplanken offenbar nicht der beste Schützenstand sind…


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