Nach dieser Ansprache werden die Jäger dem jeweiligen Ansteller (eine ortskundige Person) zugewiesen, der diese Jäger dann zum Stand geleitet.

Manchmal passiert dies mittels eines Anhängers, Kleintransporters oder auch zu Fuß. Wichtig ist, dass dir der Ansteller an deinem Stand nochmals eine kurze Einweisung gibt, in welche Richtungen ein Schuss zulässig ist.

Denn dies ist aus Sicherheitsaspekten lebensnotwendig. Oftmals wurden einige Tage vor der Jagd mittels einer Spraydose Markierungen an Baumstämmen angebracht, welche dir deine Schussfenster genaustens signalisieren. Ist alles Organisatorische geklärt, wird sich meist mit einem Waidmannsheil verabschiedet und es geht los.

Nun heißt es für dich, unbedingt leise zu sein. Denn ab jetzt solltest du so wenig Aufmerksamkeit erzeugen, wie nur möglich. Liegen auf deinem Drückjagdbock Äste, trockene Blätter oder Zapfen, solltest du diese entfernen, um zum einen nicht auszurutschen und zum anderen nicht durch Knacken akustisch aufzufallen.

Wenn die Treiberwehr an deinem Stand vorbeikommt, solltest du den Lauf der gesicherten Waffe heben, damit kein Treiber ein unwohles Gefühl haben muss, weil er in deinen Büchsenlauf schaut. Ich frage die Treiber immer, ob diese schon Anblick hatten oder schon Infos über erlegte Sauen besitzen. Bringt dir selbst meist wenig, ist aber dennoch oft interessant und lässt die Hoffnung zum Teil erglühen!

Solltest du im weiteren Verlauf der Jagd Waidmannsheil haben, ist es wichtig, dass du dir merkst, wo das Stück liegt bzw. wenn es nicht liegt, wo sich in etwa der Anschuss befindet.

Auf keinen Fall darfst du lügen, wenn du ein Stück beschossen hast und dieses nicht am Anschuss liegt. Ich kann deine Gefühlslage – eine Mischung aus Scham und Trauer – nachvollziehen, dennoch würde ein Verschweigen alles nur schlimmer machen. Im schlimmsten Falle leidet ein Stück Wild auf Basis deines Fehlers, welches nicht nachgesucht wird und elendig verendet.

Ist „Hahn in Ruh“, wirst du einige Minuten danach wieder vom Ansteller abgeholt und alle Jäger werden zum Sammelplatz gebracht. Dort wird dann die Strecke gelegt und von den anwesenden Jagdhornbläsern verblasen.


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