Liebe Leserinnen und Leser,

was ein ereignisreicher und turbulenter Start in das neue Jahr – nicht nur für uns. Immer noch voller Freude und Vorfreude auf das, was so alles kommen mag, hoffen wir, dass Ihnen die neue Ausgabe gefällt und ein paar schöne Artikel für Sie dabei sind.

Ende Januar wurde ein Entwurf zur Gesetzesänderung unseres Bundesjagdgesetzes vorgestellt. Das Gesetz wurde unter verschiedenen Ansätzen überarbeitet. Augenmerk wurde z.B. auf die Vermeidung von Bleimunition oder auf den Klimawandel und die dafür angepasste Waldbewirtschaftung gelegt. Unter anderem finden sich dort auch Punkte, wie die Verwendungserlaubnis von Nachtzieltechnik auf Schwarzwild, Einführung eines bundesweiten Schießübungsnachweises für Gesellschaftsjagden oder strengere Mindestanforderungen bzgl. des Umfangs der Ausbildung beim Erlangen des Jagdscheins. Nach Veröffentlichung wurden viele Stimmen laut, die da sagten, dass Jäger zu Schädlingsbekämpfern degradiert werden und ihnen nach und nach jegliche Rechte genommen werden. Wie stehen Sie zu diesem Thema, zu der Novellierung und den Inhalten? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail (alenasteinbach@wirjagen.de). Ein Beschluss des Entwurfes ist wohl nicht vor Herbst 2021 zu erwarten.

Ein weiteres heiß diskutiertes Thema ist wohl die kürzlich „vollzogene Tötung“ eines Wolfes im Bereich Cloppenburg/Osnabrück/Emsland. Das Rudel, von dem der geschossene Wolf ein Teil war, hat seit Ende 2018 mind. 500 Schafe getötet. Es wurden dabei die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen eingehalten, in die in den Gebieten bis zu 40.000 Euro hingesteckt wurden. Nun wurde ein Rüde, dem wohl viele Risse zugeordnet werden konnten, zum Abschuss freigegeben. Jeder, der ein wenig Verstand für Natur, Tier und Jagd hat, fragt sich da ganz automatisch, wie man das überwiegend nachts jagende Tier denn nun erkennen soll? Der Unterschied zwischen weiblich und männlich sollte schon eine fast unüberwindbare Hürde darstellen, dann aber noch den Wolf „GW111N“ ausfindig zu machen – da scheint mir ein Lottogewinn wahrscheinlicher zu sein. Geschossen, getötet oder wie auch immer man es formulieren möchte, wurde eine Fähe. Immerhin ist man da so tolerant, dass das kein Problem für den „Vollstrecker“ wird. Ob die Schafe und Co. Jetzt – nach diesem Abschuss – in Sicherheit sind, würde ich unbeantwortet lassen.

Diese und viele weitere Themen sind immer wieder diskussionswürdig. Manchmal werden sie allerdings auch tot diskutiert, daher empfehle ich: viel öfter das machen, worum es eigentlich geht und das genießen, was wir (noch) haben. Durchs Revier stapfen, Fährten entdecken, Wechsel finden, Kameras prüfen, Wild beobachten und kennen und zu guter Letzt vielleicht noch einen roten Winterfuchs auf gefrorener Schneedecke erhaschen…

Ich wünsche Ihnen alles Gute und Waidmannsheil, Ihre Alena Steinbach


Laden...