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Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser,

es sind verrückte Zeiten im Moment, die so noch keiner erlebt habt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich empfinde uns Jäger in diesem Fall noch als priviligiert. Wir dürfen jagen gehen, in den meisten Bundesländern auch im Revier arbeiten und somit längst verschobene Arbeiten aufholen und erledigen. Stellen Sie sich nur vor seit knapp 2 Monaten in einer Stadtwohnung mehr oder weniger eingesperrt zu sein, im besten Fall mit kleinen Kindern. Da können wir doch von Glück sprechen, dass wir ganz offiziell in die Natur dürfen - mit oder ohne die restliche Familie...

Bedenklich ist allerdings die momentane Wildbretvermarktung. Ein Rattenschwanz, der schlimme Folgen hat. Aufgrund der geschlossenen Restaurants haben die Wildhändler keine Abnehmner und somit die Forstämter keinen Wildhändler. Somit wird Wild in bspw. Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern mehr oder weniger verschenkt, um so wenigstens einiges an Erleger, Jäger und auch einige Privatpersonen zu verkaufen. Die Alternative ist nicht zur Jagd zu gehen. Aus meiner Sicht, die aber kein wirtschaftliches Ziel im Wald dahinter sieht, scheint mir das die sinnvollste Lösung, da ich es einfach schwer hinnehmen kann Rehwild für 1,00 €/Kg oder Wildschweine für 0,50 Cent/Kg zu verkaufen. Natürlich will und muss der Forst jagen, aber vielleicht muss auch diese, für alle besondere Situation, auf die Jagd wirken und wir müssen uns alle etwas anpassen. Ich hoffe nur, dass die Alternative nicht irgendwann die Biotonne ist. Daher sollten wir den Forst auch unterstützen und Wild, was wir selbst erlegen auch übernehmen und verwerten oder verkaufen. So können wir uns gegenseitig helfen.

Auch wenn der 1.Mai irgendwie an Tradition verliert, hoffe ich, dass doch viele von Ihnen heute draußen sind und den Beginn der traditionellen Bockjagd feiern.

Ich wünsche Ihnen viel Waidmannsheil,

Ihre Alena Steinbach


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