Welchen Jäger ergreift und rührt es nicht im Inneren, wenn er den Klang der Jagdhörner zur Begrüßung einer Gesellschaftsjagd, oder nach der Jagd beim Verblasen der Strecke vernimmt.
Eine wirklich alte Tradition, die im geschichtlichen Verlauf der Jagd von wesentlich höherer Bedeutung war, als sie es leider heute ist. In unserer Zeit gehört das Jagdhornblasen zum Brauchtum und dennoch sollten wir diese Art der Kommunikation und Ehrerweisung niemals aus den Augen verlieren, gehört Sie doch zu uns Jägern seit vielen hundert Jahren.
Bereits in der prähistorischen Epoche sind die Anfänge des Hornblasens zu finden. Zu dieser Zeit wurden Hörner aus Naturmaterialien wie Holz und Tierhörner genutzt, welche dazu verwendet wurden dem Schall Richtung und Kraft zu verleihen, so dass er, als Signal tauglich, über weite Strecken vernommen werden kann. Im Laufe der Zeit kamen Materialien wie Kupfer, Ton und Glas dazu. Die Hörner dienten in erster Linie zur Übermittlung von Signalen, aber auch zur Einschüchterung des Gegners durch das abgeben martialischer Töne, vor und während einer Schlacht.
In der einfachen Jagd wurden schon von Beginn an Signale zur Verständigung unter den Jägern genutzt. In der Urzeit noch in der Form des Jagdschreies. Beispielsweise „Tajo“- der Hirsch ist in Sicht oder „Halali“ – er ist gefangen oder „Horrido“ als Begrüßung der Jäger untereinander. Schon hier erkennen wir Parallelen zu den uns bekannten Signalen. Später wurden die Jagden großräumiger und man entwickelte die Hifthörner, kleine Hörner, die man an der Seite mittrug und mit denen man eintönige, morseähnliche Signale über weite Strecken übertragen konnte. Dies ist wohl der Ursprung unserer heute bekannten Jagdhörner. Das wohl bekannteste, unter den alten Jagdhörnern ist der „Olifant“ von Karl dem Großen. Dieser Olifant (Elfenbeinhorn) findet sich in der Rolandslegende wieder. Mit ihm soll Roland bei Ronceveaux Karl um Hilfe gerufen haben. Es ist noch heute in Aachen zu besichtigen.
Die weitere Entwicklung der Jagdhörner wird in Europa von Frankreich bestimmt. Hier entwickelt sich die Form über fünf- und sechseckige Hörner im 15. Jahrhundert, zu einer runden und konischen Form im 16. Jahrhundert. Amüsant ist der Umstand, dass der Durchmesser der Hörner im Zeichen der Zeiten den Größen der Kopfbedeckungen geschuldet war und nicht etwa dem Klang der Hörner.