Liebe Leserinnen und Leser,

Schonzeit – freuen Sie sich auf ein paar ruhigere Monate oder vermissen Sie schon jetzt das wöchentliche Packen für 1,2,3 oder 4 Jagdtage? Für uns geht es die kommenden Wochen direkt weiter mit der Raubwildbejagung und zahlreichen Revierarbeiten. Langweilig wird einem mit unserem „Hobby“ bekanntlich nie.

Sicherlich hat mittlerweile jeder den Vorfall mit dem erschossenen Wolf südlich von Potsdam durch einen niederländischen Jagdgast mitbekommen. Er hat, laut eigener und einer weiteren Aussage, einen Wolf erschossen, nachdem er mehrere Jagdhunde angegriffen und bereits verletzt hatte. Durch lautes Rufen und einen Warnschuss hat er sich nicht abbringen lassen. Für den Jäger, der zwar selbst Hundeführer ist, aber dessen Hunde nicht beteiligt waren, war es der letzte Ausweg, bevor es womöglich tote Jagdhunde gegeben hätte. Wie stehen Sie zu der Thematik? Hätten Sie ebenso gehandelt? Es ist sicherlich schwer sich in eine Situation herein zu versetzen, zumal die meisten von uns nicht dabei waren, aber wenn mein Hund oder auch der eines anderen Jägers in Lebensgefahr wäre, hätte ich genauso gehandelt. Auch wenn dies ernste und weitreichende Konsequenzen bedeuten kann, wäre mir das Leben eines Hundes definitiv mehr wert! Der Ausgang dieses Falls wird sicher richtungsweisend für zukünftige Fälle sein, die wohl kaum zu verhindern sind. Aktuell wurde beschlossen einen sogenannten „Problemwolf“ in Schleswig-Holstein zu „entnehmen“, der mehrfach Schafe hinter wolfssicher eingestuften Zäunen gerissen hat. Ich bin mehr als gespannt, wie die ganze Thematik sich die nächsten Monate weiterentwickelt. Als höchst gefährlich würde ich auch die Drohungen und Anzeigen gegen die beauftragten Jäger einstufen. Es würde mich nicht wundern, wenn sich keiner traut den Wolf zu schießen, weil sie Angst vor den Folgen für sie und ihre Familie haben...

Nun aber schnell alle Drückjagdkleidungen und Hundewesten waschen und den Fuchslocker rausholen.

Viel Waidmannsheil
Ihre Alena Steinbach