Auf einer anderen Drückjagd habe ich mitbekommen, wie ein Jäger einen Hund nach der Jagd immer wieder von seinem Auto weggescheucht hat. Als ich hinfuhr und fragte, warum er den Hund nicht einsammle, entgegnete er nur: „Ist doch nicht meiner, der soll zu seinem Herrchen zurücklaufen.“ Ich habe ihn dann mitgenommen. Wieder frage ich mich: Was stimmt mit einigen von uns nicht?!
Auf einer Jagd im Dezember wurde ein Hund WÄHREND der schon laufenden Jagd von einem Auto überfahren, warum? Weil es aufgrund organisatorischer Missverständnisse zu einem Sitzwechsel kam und durch den Wald gerast wurde. Schwer zu glauben, aber leider wahr. Grundsätzlich fehlt mir bei der Ansprache morgens eine wichtige Sache: Nach der Jagd wird langsam gefahren, Hunde haben keine Uhren und wissen nicht, dass ab 12.30 Uhr etliche Autos durch den Wald rasen, fahren kann man das manchmal nicht mehr nennen. Ich sage es immer, zuhören tun mir vermutlich nur 10 Leute.
Ein weiteres Beispiel für unmögliches Verhalten spielte sich ebenfalls Ende vergangenen Jahres ab, wo ein Jagdhund überjagt hat und von den Nachbarpächtern eingefangen und halb zu Tode geprügelt wurde. Fällt Ihnen dazu noch etwas ein? Also mir nicht, mir fehlen schlichtweg die Worte. Überjagen hin oder her, ich kann das Missfallen durchaus gut verstehen, aber dann einen Hund derart zu verprügeln, zumal der gar nichts dafür kann – es macht mich fassungslos. Wenn man sich diese Beispiele und es gibt nur aus den letzten Monaten noch etliche andere, anguckt, weiß man gar nicht mehr, was man machen soll. Es reicht nicht, dass unsere Hunde eh schon vielen Gefahren ausgesetzt sind, nein, wir können uns nicht einmal auf unsere Jagdkollegen, -bekannte, -freunde verlassen.
Ich kann Ihnen eins ganz sicher sagen, ein oder auch fünf Schweine sind nie so viel wert, wie ein Hundeleben. Ärgern Sie sich lieber zehnmal nicht geschossen zu haben, weil die Situation nicht ganz klar war, ein Hund zu dicht gejagt hat oder sie den Kugelfang nicht richtig einschätzen konnten, als dass sie zwei Sauen und einen Hund am Anschuss finden. Ich will mich von nichts freisprechen, Fehler, auch große, können immer passieren. Es gibt Situationen, wo man nichts machen kann, egal wie vorsichtig man ist, aber und diejenigen, die ich meine, fühlen sich auch angesprochen, es muss nicht auf Teufel komm raus versucht und geschossen werden. Wenn Sie kein Hundeführer sind, bedenken Sie eins: Für die Allermeisten von uns ist der Hund kein Gegenstand, kein Mittel zum Zweck, er ist ein Familienmitglied, wird von Frau, Mann, Kindern und anderen geliebt und wir wollen sie gesund wieder mit nach Hause nehmen!