Doch auf einmal entdecken wir einige Stücke vor uns, sie tauchen einfach auf einmal im Hang auf. Wie das immer sein kann, bei Rehwild ist es oft nichts anderes... Es sind wieder einige Kitze dabei und es ist wie im Zirkus. Ein Kitz springt hoch und runter, fällt auf den Rücken und rutscht 20 m den Berg herunter, bis es wieder aufsteht und das Spiel von vorne treibt. Unglaublich, das gibt es doch nicht. Wie im Kindergarten. Sie haben wirklich Spaß.

Aber dann… Dann habe ich ein einzelnes Stück entdeckt. Zirka 500 m vor uns von oben von einem großen Felsen zieht es nach unten. Es zieht sehr langsam, verhofft immer einige Minuten. Winfried beobachtet es im Spektiv äußerst gründlich. Ich bin schon nervös, bald wird es finster sein und die Wahrscheinlichkeit heute noch Waidmannsheil zu haben, scheint mir mehr als unrealistisch. „Das ist sie! Die alte nichtführende Geiß! Die passt!“, murmelt mir Winfried auf einmal zu. Wir packen unsere Sachen und machen uns auf die Pirsch zu ihr. Zuerst sind wir hinter eine Terrainwelle verdeckt, aber dann? Dann müssen wir über eine offene Fläche. Rechts von uns sehe ich bereits die anderen Stücke, die vor uns fliehen. Die alte Geiß beobachtet uns stets. 250 m und es geht nicht weiter. Ich bereite mir mit Hilfe von Winfried eine gute Schussposition. Beide Rucksäcke sind unter der Büchse. Die Lage passt, nur habe ich mit der Zielfernrohr Probleme. Ich bekomme die Geiß nicht sauber ins Absehen. Mehrmals muss ich neu ansetzen. Sie hat sich niedergetan und nun heißt es warten, bis sie aufsteht. Ich bekomme eine klare Ansage, wo ich hinschießen soll...


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