Der deutsch-baltische Erfinder der MINOX Kleinstbildkamera, Walter Zapp, wurde 1905 in Riga, der Hauptstadt des damals noch russischen Lettland geboren. Mit seiner ersten Miniaturkamera „kleiner als eine Zigarre und leichter als ein Feuerzeug“ lieferte er den Prototypen für heimliche Aufnahmen früher Spionageaktivitäten. 1941 floh er im Zuge des Vorrückens der Roten Armee in den Westen, erreichte Deutschland und gründete 1945 in Wetzlar die MINOX GmbH. Die Konstruktion und Weiterentwicklung von Fotokameras blieb lange Zeit das Geschäftsfeld der Firma, ab den frühen 90er Jahren nahm man Spektive, Ferngläser und das Taschenteleskop Minox T8 mit in die Produktpalette auf. Ab dem Jahr 2000, auch im Zuge der Digitalisierung der Fotobranche, erfolgte die Konzentration auf Fernoptiken und der jagdliche Bereich spielte zunehmend eine größere Rolle. Auch bei Sportschützen und Behörden erfreuen sich die Optiken der Taktik-Linie einer großen Beliebtheit und immer weiterer Verbreitung.

Nun also ZE 5.2, da ich bereits ein ZE-i in 3-15x56 und ein ZX der gleichen Bauart führe, war ich gespannt, welche technischen Upgrades die neuen Modelle mit sich bringen würden. Auf der Hohen Jagd und Fischerei – Messe in Salzburg, hatte ich zum ersten Mal die Möglichkeit einen Blick durch das Zielfernohr zu werfen.

Mein erster Eindruck war… ernüchternd.

Ich konnte nicht wirklich einen Unterschied zur gewohnt guten Qualität der Vorgänger feststellen. Der Mitarbeiter von Minox kam zu Hilfe und ich konfrontierte ihn direkt mit meiner Einschätzung, was zu einem Schmunzeln seinerseits führte. Er kannte diese Reaktion wohl und bat mich den direkten Vergleich vorzunehmen: Blick durchs ZE-i und direkt danach durch ein ZE 5.2. Jetzt fielen mir die zwei prägnantesten Weiterentwicklungen wie Schuppen von den Augen. Der Leuchtpunkt liegt fein und klar, fein umrandet, wie ein Stecknadelkopf im Zentrum des Absehens. Zwar hatte ich mit dem Leuchtpunkt der alten Technologie nie ein jagdpraktisches Problem, doch im direkten Vergleich wirkt dieser nun klecksig und matt.

Das Einblickverhalten ist dank FTA (Fast Target Acquisition) weitestgehend parallaxefrei, außer bei extremen Winkeln, die aber in der Praxis nie zu Anwendung kommen dürften.

Ein Vorteil, den Drückjagdschützen an diesen Zielfernrohren sehr schätzen werden.


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