September. Ein Monat, der für Veränderung steht. Die Farben der Blätter ändern sich und die Wälder schauen aus, als ob sie von einem farbenfrohen Maler in Szene gesetzt wurden. Die Temperaturen sinken, die große Hitze geht vorbei. Die zweite Hälfte des Jahres hat begonnen und mit ihr ein jährliches Schauspiel – die Brunft der Hirsche. Nicht alle Jäger haben das Privileg, diese unvergesslichen Momente in der Natur mit den Königen unserer Wälder zu erleben und genießen zu können. Ich bin ein Jäger, der sowohl in den Erinnerungen der vergangenen Brunft schwelgen kann, als auch einer, der die nächste nicht erwarten kann. Wenn ich an den letzten September denke, ...

Obwohl das Wetter im letzten Jahr ziemlich heiß und trocken war, glänzte der September eher mit schlechtem Brunftwetter. Es war anfangs noch sehr warm, dann regnerisch und windig, genau so mögen es die großen Roten nun gar nicht. Dennoch hatten wir – mein Pirschführer und Freund Pavel sowie mein Sohn Vojta – reichlich Anblick. Mein Junior durfte sogar ein paar Tage aus der Schule, um mit seinem Vater diese wunderbare Zeit erleben zu können. Bereits am ersten Abend hatten wir guten Anblick. Ein junger, stark veranlagter Hirsch mit fünf Stück Kahlwild meldete immer wieder über die Fläche, an der wir saßen. Ein paar schwächere Geweihträger gaben noch einen keinen Mucks von sich. Ein wunderbarer erster Morgen, so darf ich es in der Früh weiter gehen.

Pavel wartet bereits auf uns, als wir von der Hauptstraße in den Wald abbiegen. Es ist noch sehr dunkel, als wir vom Auto aufbrechen. Das Revier ist von Kahlschlägen durchzogen, der Borkenkäfer leistet ganz schöne Arbeit und die Förster kämpfen vergeblich gegen ihn an. Nicht weit neben dem Weg, auf dem wir laufen, fällt uns etwas ins Auge, es sieht aus wie ein Stück Rotwild. Es ist ein einzelnes Stück Kahlwild, ohne einen Verehrer. Wir setzen unsere Pirsch fort und schon bald hören wir das bekannte und atemberaubende Schauspiel der Hirsche erklingen. Es röhrt von allen Seiten, Gänsehaut bleibt nicht aus. Es ist schon fast gänzlich hell, aber die Hirsche interessiert es nicht, es muss gezeigt werden, wer der Chef ist und wer das Anrecht auf Fortpflanzung hat.


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