Und gerade die, die keine Hunde haben, sollten sich immer über die Arbeit, die Zeit, die Liebe und auch die Kosten bewusst sein, die wir gerne auf uns nehmen. Oft sehe ich Jäger, die sich über schlechte Hundearbeit beschweren, zu langsame Durchgeher oder über den Spendenaufruf, wenn ein Hund geschlagen wurde. Frei nach dem Motto „was habe ich denn damit zu tun“, wendet man sich ab und ist sich keiner Schuld bewusst. Da fällt mir nicht nur die Kinnlade runter, sondern auch mein Verständnis für die Jägerschaft. Denn ohne die Hundeführer und Durchgeher würden genau diese Jäger nicht ein Stück Wild überhaupt nur in Anblick bekommen. Ich würde lieber die 50 Euro in den Hut werfen und mit gutem Gewissen nach Hause fahren, also die 50 Euro annehmen und Stunden oder Tage um das Leben meines Hundes bangen müssen.
Die Sorgen eines Hundeführers sind also groß. Sie beinhalten die Sorge, dass der Hund nach einer Jagd nicht wieder kommt, warum auch immer. Dass der Hund überfahren, geschlagen oder von einer tödlichen Krankheit angesteckt wird. Die Sorgen beinhalten auch hohe bis sehr hohe Tierarztkosten, gerade, wenn man mehr als einen Hund hat. Doch die größte Sorge und das ist wohl eher die größte Angst, ist die, vor dem Tag, wo unser Jagdfreund nicht mehr mit uns jagen gehen kann. Wo wir nur noch in Gedanken mit ihm zusammen sind und viele schöne Jahre Revue passieren lassen. Vor diesem Tag scheuen wir uns alle und ich weiß, dass es jedem richtigen Hundeführer genauso geht.
Daher, liebe Hundeführer, genießen sie die Zeit mit ihrem Hund oder Hunden. Nicht nur die auf den herbstlichen Jagden, sondern auch die, wo sie gemütlich zu Hause bleiben oder spazieren gehen. Ihr Hund ist Ihnen treu und geht jeden Tag mit Ihnen durchs Leben, egal wie er aussehen mag. Setzen sie ihn nicht unnötigen Risiken aus, es ist es nicht wert. Liebe Nicht-Hundeführer, gehen Sie einmal mehr zu den Durchgehern und Standschnallern und bedanken sich für Ihren Einsatz. Ihnen bricht kein Zacken aus der Krone und Danke sagen ist mit die einfachste und wirkungsvollste Art jemanden wert zu schätzen.
