Radek hat Dolina in dem Gebüsch frei gelassen – sie entfernt sich von ihm und Radek geht langsam hinter ihr her. Doch plötzlich springt der Hirsch vor ihm hoch. Leider war Dolina schon zu weit weg. Der Hirsch rennt aus dem Gebüsch in meine Richtung. Zuerst war Radek nicht sicher, ob das unser Hirsch ist. Wirklich zu viele Sachen, die gegen uns waren! Solche doofen Fehler, die ich gemacht habe – ich war mir zu sicher, dass der Hirsch nicht weit von uns liegt. Egal, wie alt man ist oder wie lange man jagt, man kann immer etwas vergessen oder sich falsch entscheiden. So ein Mist!
Die Spur ist zu frisch, überall sind Fährten von anderem Wild und Doline kehrt immer wieder um. „Ich hole Cesar vom Auto“, sagt Radek. In ein paar Minuten sind beide zurück. Cesar kontrolliert langsam den Boden, wo der Hirsch verschwunden ist. Dann macht er eine Kontrollrunde über die Schneise und verschwindet zusammen mit Dolina und Radek im Gebüschen. Ich bleibe auf der Schleiße mit meinen schwärzesten Gedanken und wütend auf mich selbst, was alles ich falsch gemacht habe.
Langsam wird es finster. Kurz ist Cesar bei mir aufgetaucht, war aber genauso schnell wieder weg. Und jetzt sehe ich Radek mit den Hunden kommen. „Nichts?“ „Nichts“, antwortet Radek. Er ist ungefähr 2 km, über Gebüsche in den Wald und dann über einen Panzerweg gegangen, ein paar Tropfen Schweiß, doch es waren zu viele Fährten. „Wir suchen morgen weiter“, macht er mir Hoffnung.
Alle, die sowas schon erlebt haben, wissen sicherlich, wie ein Jäger die Nacht verbringt, wenn er ein Stück angeschweißt hat und wartet, dass die Nachsuche in der Früh fortgesetzt wird. Ich muss zugeben, dass meine Kumpel Arno und Franz mir geholfen haben, die Zeit zu überstehen – zusammen mit einer Flasche Jägermeister.