Ein paar Zahlen zwischendurch: Die Daten der Nachsuchen von Cesar sind erstaunlich – im Durschnitt liegt die Erfolgsrate bei 72%. In seinem besten Alter war die Erfolgsrate bei 95%, wenn das Stück tatsächlich angeschweißt wurde. Weitere erstaunliche Fakten sind zum Beispiel seine weiteste Nachsuche, die über 20 km ging. Oder die älteste Fährte bei einer Nachsuche – nach 4 anderen Schweißhundegespannen hat er ein Rotalttier nachgesucht, auch hier wurden fast 20 km Strecke gemacht. Das sind wirklich erstaunliche Daten, die mich zutiefst beeindrucken. Auch der finanzielle Wert, den Cesar gefunden hat, ist nicht außer Acht zu lassen. 320.000 € hat er in seinem Leben zusammen gesammelt. Wir denken hier natürlich an Wildbret, aber auch Trophäenträger.

Nun hatte ich die „Ehre“ diesen Hund arbeiten zu sehen. Leider war ich auch der Schütze, der die Nachsuche produziert hat und habe mich daher sehr gefreut, so einen erfahrenen Hund an meiner Seite zu haben. Sechs Kilometer sollte er für mich suchen.

Anfang Oktober war ich mit meinen Jagdfreunden bei der Sikabrunft, die gerade den Höhepunkt erreichte. Das Wetter hat aber leider nicht ganz mitgespielt – der Sturm Xavier hat nicht nur in Deutschland seine Stärke gezeigt. Auch bei uns war er noch ziemlich zerstörerisch – ich wollte tagsüber im Revier mit meiner Kamera ein paar Bilder vom Sikawild in der Brunft machen, bin aber lieber in der Pension geblieben, weil es zu gefährlich war. Einige starke Äste sind vor mir auf die Wege gekracht, als ich mit dem Auto durchs Revier fuhr. Um 16.00 Uhr haben wir uns dennoch mit den Pirschführern getroffen. Meine Jagdfreunde Arno und Anton haben schon ihre Hirsche erlegen können. Ich hatte bis dahin guten Anblick, doch immer fehlte ein kleines bisschen Glück, um auch Waidmannsheil zu haben. Wir bereden uns, ob es überhaupt Sinn macht heute jagen zu gehen. Nach langem hin und her, haben wir uns für „wir versuchen es mal“ entschieden. Radek hat in seinem Auto seinen alten Begleiter Cesar zusammen mit Dolina, eine dreijährige BGS Hündin und die Nachfolgerin von Cesar. Ursprünglich wollten wir auf einer Leiter ansitzen, wo ein alter Sikahirsch seine Runden zieht. Doch die wäre bei dem Wind keine besonders gute Idee gewesen. Da fühlt man sich schnell mal so, als ob man bei starken Turbolenzen im Flugzeug sitzt. Radek sucht also eine andere Leiter aus, stabiler, dicker und an einer starken Fichte am Waldrand, wenigstens etwas geschützt.


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