Jeder kennt die verschiedenen bergauf/bergrunter –Sprüche aus der Jägerschaft. In der jagdlichen Welt existiert darüber sehr viel gefährliches Halbwissen und gern wird am Stammtisch so manches „Wissen“ herumgereicht. Genau betrachtet, basiert der Schuss im Winkel jedoch auf einfachen physikalischen Grundlagen. Im folgenden Artikel möchten wir mit dem Mythos Winkelschuss aufräumen und die Schießlehre für den Schuss in steilen Winkeln erklären. Im Grunde genommen ist Schießen in der Theorie nicht schwer, denn es ist reine Physik und basiert auf mathematischen Grundsätzen, die jedem hinlänglich aus der Schule bekannt sein müssten. Mit dem Winkelschuss ist dies natürlich genauso:
Es gibt mehrere Modelle zur Erklärung des steilen Schusses. Die populärste Theorie, auf der auch die meisten Ballistikrechner basieren, ist die „Rifleman-Rule“ oder „Sniperchoice“. Diese besagt, bei einem Winkelschuss verkürzt man die Strecke auf der die Schwerkraft auf das Projektil einwirken kann, wodurch das Geschoss eine kürzere Strecke fliegt. Am besten kann man sich dieses physikalische Phänomen veranschaulichen, indem man zu Hause den Gartenschlauch nimmt und in unterschiedlichen Winkeln das Beet bewässert. Man wird feststellen, dass bei einem Winkel von 45° das Wasser am weitesten spritzt und das Wasser in einer parabelförmigen Flugbahn seinen Weg nimmt. Die relative Entfernung zum Boden, die das Wasser dabei zurück legt, ist daher stets kürzer als die Strecke der Flugbahn.
Grundlagen
Am einfachsten lässt sich der Winkelschuss mit dem mathematischen Einheitskreis erklären. Keine Sorge wir werden die Berechnung des Sinus und Cosinus nicht herleiten – wir setzen einfach mal voraus, dass jeder grundlegend mit der Thematik vertraut sein sollte.