Die Brunft ist im vollen Gang – überall hören wir Hirsche. Langsam pirschen wir weiter und schon haben wir einen weiteren Hirsch vor uns. Bei ihm stehen zehn Stück Kahlwild - ein echter Glückspilz. Der Hirsch röhrt ständig und probiert immer die Stücke zusammen zu halten. Auf einmal hören wir einen weiteren Hirsch, der nicht weit von uns stehen muss. Der Stimme nach sicherlich ein alter Hirsch. Sehr langsam, Schritt für Schritt, pirschen wir in die Richtung, wo wir den Hirsch vermuten. Auf einmal ist es still – eine gefühlte Ewigkeit. Dann meldet er sich wieder kurz, aber deutlich! Er muss direkt vor uns unter einigen Palmweiden stehen. „Bereite Dich vor!“, flüstert Zdenek. Ich lehne mich an eine Birke, die idealerweise direkt neben mir steht. Langsam sehe ich eine Bewegung, ich entsichere und warte, dass ich den Hirsch sehen kann. Da ist er! Ein alter Achtzehnender, was ein Anblick. Ich entspanne meine Waffe und genieße den Anblick. Er ist keine 15 m von uns weg und röhrt in unserer Richtung. Manchmal glaube ich seinen Atem zu spüren. Ein Stück Kahlwild kommt dazu und lenkt ihn von uns ab. Leider dreht der Wind und beide verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind. Momente für die Ewigkeit.

Unsere Freude über diesen Moment endet abrupt und die Spannung steigt wieder. Noch ein Hirsch, nicht weit vor uns auf der Freifläche, wir umschlagen ein paar Birken, um ihn besser sehen zu können. Ich glaube, mich trifft der Schlag. Was ein alter, starker Hirsch. Auf der einen Seite eine Gabel statt einer Krone, ein interessanter Hirsch. Zdenek kontrolliert noch einmal mit seinem Fernglas und gibt mir anschließend grünes Licht. Der darf es sein.


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