Die aktive Jagd ist wohl mit die spannendste Jagdart. Nur hier werden noch alle Fähigkeiten des Jägers gefordert. Unerlässlich ist ein gutes Fernglas, um das Wild zu entdecken, bevor es den Jäger entdeckt. Wir haben bereits zwei geeignete Gläser in den vergangenen Ausgaben getestet, nun folgt Nummer drei.
Beim ersten Licht des Tages pirsche ich in einer Ecke des Revieres, wo ein schwacher Bock seinen Einstand hat. Mehrmals konnte ich ihn schon aus der Ferne beobachten, doch es war jedes Mal für einen Schuss zu weit. Meist liegt er in einem Knick, umgeben von mehreren Hektar Wiesen ohne Deckung. Heute versuche ich es noch etwas früher als sonst, um geschützt von der Dunkelheit und dem Nebel in einer Bodenmulde näher an dies Stelle heran zu kommen, an der ich den Bock am vorherigen Abend gesehen habe. Die Schwierigkeit besteht darin von den weiblichen Stücken, die schon auf der Wiese stehen, nicht entdeckt zu werden. Ich bewege mich langsam auf allen vieren Stück für Stück näher an die gewünschte Stelle heran, um in einer guten Position zu sein, sollte der Bock dort wieder erscheinen. Die Ricke mit ihrem Kitz auf der rechten Seite behalte ich ständig durch das Ranger Xtreme im Auge um wenn nötig zu einer Salzsäule zu erstarren. Gestochen scharf heben sich die Umrisse der Stücke aus dem Bodennebel ab. Plötzlich schreckt es keine 20 m neben mir. Eine weitere Ricke, welche ich hinter ein paar Flatterbinsen nicht gesehen hatte, hat mich entdeckt. Laut schreckend gehen die Rehe ab und auch aus dem noch weit entfernten Knick höre ich ein Reh schrecken. Ich richte mich auf und Suche die Fläche ab. Da eine Bewegung. Im leuchtenden Bodennebel der mittlerweile vorangegangenen Dämmerung hebt sich auf geschätzten 250 m ein Reh deutlich gegen den Hintergrund ab. Auch auf diese Entfernung zeigt mir das 10-fache Glas den ungeraden Sechser dem es gilt. Der Bock zieht im Troll und immer noch schreckend schräg auf mich zu um in das nahe Moor zu gelangen. Als er kurz verhofft, trifft ihn die Kugel Hochblatt und nach ca. 30 m endet seine Todesflucht. Ein perfekter Einsatz für das kleine Pirschglas.