In einem achthundert Hektar Feldrevier mit viel Weizenfeldern ließ es sich nach dem großen Guss herrlich austoben, abwechselnd schnappten wir das Pulsar und fuhren oder liefen einige Äcker ab, bis...ja...bis wir sie sehen konnten.

Einfach wäre ja zu einfach gewesen, am Ende eines frisch gedroschenen Weizenfeldes, am Rande eines Feldgehölzes, natürlich fast beim Nachbarn, konnten wir die Sauen ausmachen. Eine Pirsch von über 300 m lag vor uns - Herzklopfen.

Den Pirschstock, das Pulsar und die Büchse gebuckelt, Schuhe aus und los. Es standen sicherlich zwanzig Sauen dort und vergnügten sich, spielten, wir konnten sie immer wieder ausmachen. Der Wind stand uns perfekt im Gesicht, Händchen haltend, leise pirschend, vorsichtig, liefen wir die Sauen an. Sauen anpirschen ist nicht so leicht, aber an diesem Abend war es eben anders. Sie waren völlig unaufmerksam, eine Sache, die wir hin und wieder beobachten, wenn die Sauen nicht mit einem Angriff aus dem Dunkeln rechnen.

Wir kamen auf gut vierzig Meter an die Rotte heran, als der Wind leicht anfing zu küseln, nun musste es schnell gehen. Daniel legte seine Blaser auf den Pirschstock, so leise es nun einmal ging. In dem Gewusel mussten wir eine Sau ausmachen, aber Diana meinte es gut mit uns, ein Überläuferkeiler lief aus dem dicken Gewusel hinaus, da gab es nicht mehr viel zu überlegen. Die Wärmebildkamera gibt einem hier 100 % Sicherheit, indem sie uns deutlich den Pinsel anzeigte. Der Schuss saß perfekt auf dem Blatt. Bis hierher war der Pärchenabend wirklich perfekt, aber Bergen ist immer eine Sache für sich. Eine schwere Sau 300 m über den Acker zu ziehen, in kurzen, schwarzen Jogginghöschen ohne Schuhe, war dann schon eher eine Belastungsprobe für die Beziehung. Wir fluchten wie die Rohrspatzen, so leicht war der Keiler eindeutig nicht. Nach dem Regen mit unserem nur halbwegs geländetauglichen CRV ins Feld hineinzufahren verbot sich von selbst. Zu oft hatten wir die Hilfe der Bauern bei solchen Aktionen schon in Anspruch genommen und nachts um halb vier würde uns garantiert niemand mehr aus dem Acker ziehen.

Das Candlelight-Aufbrechen, das wir uns einmal gönnen wollten, haben wir dann auf einen anderen Jagdtermin verschoben, aber ein Bier haben wir uns auf unseren gemeinsamen Erfolg gegönnt. Romantik unter jagenden Pärchen ist eben schon etwas ganz besonderes.


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