Soweit die Theorie, aber wie schlägt sich das Zielfernrohr in der Praxis? Bereits beim Einschießen der Kombination Nachtfalke, Hornady Custom international (Interlock), Sauer 100 im Kaliber .308 WIN, bot die 30fache Vergrößerung die Möglichkeit ein Trefferbild auf der Scheibe deutlich zu erkennen. Eine Verstellung der Höhe und Seite war problemlos und Korrekturen waren präzise machbar. Die Kombination schien gut zu funktionieren und so waren wir mit dem Ergebnis des Einschießens sehr zufrieden. Wiederholgenau konnten wir, zunächst auf 100 Meter, Gruppen mit Streukreisen unter der 30 mm Marke schießen.
Der fein justierbare, klare Leuchtpunkt deckt auch auf größere Entfernung kein Ziel ab. Unser Zielfernrohr ist bereits mit der IFiber Position Control ausgestattet. Diese Funktion bewirkt, dass der eingeschaltete Leuchtpunkt automatisch erlischt, wenn die Lage der Waffe länger als vier Minuten nicht verändert wird. Erst beim Anschlag bzw. einer Positionsveränderung, schaltet die Mikroelektronik die vorher gewählte Helligkeit des Leuchtpunktes (IFiber-Memory-Control) wieder ein. Verändert sich über drei Stunden die Lage der Waffe nicht, so schaltet sich die Diode selbst komplett ab, um möglichst viel Energie zu sparen. Laut Herstellerangaben lassen sich auch andere Zielfernrohre der Marke DDoptics damit nachrüsten. Auffallend ist die Wirkung des seitlich angebrachten Parallaxenausgleichs. Auch bei nicht allzu groß gewählter Vergrößerung ist eine Verstellung bereits nötig, aber auch sehr präzise machbar. Von 25 Metern bis hin zu 500 Metern (unendlich) reicht die Verstellmöglichkeit. Bei hoher Vergrößerung ein großes Plus! Auch ein Schätzen der Entfernung ist so, mit ein wenig Übung bzw. Erfahrung, möglich.
Vermutlich ist es dem günstigem Preis von ca. 1100,00 Euro geschuldet, aber unser Nachtfalke besitzt auf den ersten Blick keine „richtige“ Absehenschnellverstellung. Es befindet sich keine außenliegende Verstellmöglichkeit. Erst nach Abschrauben des Schutzdeckels der Absehenverstellung entdeckt man einen Ring am Verstellturm. Ein sogenannter Zerostop. Mithilfe dieses Rings erarbeitet man sich auf der Schießbahn die benötigten Korrekturen auf verschiedene Entfernungen. Diese werden mittels der mitgelieferten, verschiedenfarbigen Klebepunkte auf der Absehenverstellung markiert. Nach einer Schussabgabe oder Rückkehr zur Standardentfernung ermöglicht der Zerostopring ein direktes Zurückkehren zur Null- bzw. Ausgangsposition.