Im Ansprechverhalten arbeitet das Geschoss tadellos, die Hohlspitze verursacht kreisrunde Einschüsse, größer als der Kaliber-Durchmesser und etwa doppelt so große Ausschüsse. Auch bei Knochentreffern war die Wirkung nicht zu rabiat. Auch ein etwas weit hinten getroffener Rehbock „kurz vor weich“ lag im Feuer, der Pansen blieb aber verletzungsfrei. Insgesamt kann der ETX sehr gute Augenblickswirkung beschieden werden, der „Fall im Knall“ wird hier bei einem Kammerschuss quasi die Regel sein.
Da wir unser erlegtes Wild zum überwiegenden Teil selbst verwerten, legen wir höchsten Wert auf Wildbretschonung. Diesbezüglich konnte uns die Patrone überzeugen, bis auf die obligatorische Zerstörung um den Wundkanal blieb die Entwertung moderat. Einige wenige Einblutungen waren nur oberflächlich, das zu verwerfende Wildbret fiel äußerst gering aus.
Für Hornady muss man kein Krösus sein, auch die ETX liegt pro 20 Schuss zwischen 40 und 50 €. Das ist bei diesen Leistungsparametern schon fast ein Schnäppchen. Das Manko liegt aber in der Verfügbarkeit, auch drei Jahre nach Markteinführung ist die Fabrikpatrone nur in 6,5x55 SE, .308 Win. und 30-06 Springfield verfügbar. Hier steht man sich bei der Verbreitung dieser technisch ausgereiften, sehr empfehlenswerten Munition leider selbst im Weg.