Es ist Ende Januar und der Schnee lässt immer noch auf sich warten. Mit dem Januar endet in den meisten Bundesländern auch die Jagd auf unser Schalenwild, sieht man einmal vom Schwarzwild ab. So endet auch wie jedes Jahr ein Stück weit das Jagdjahr für mich und etwas Wehmut macht sich breit. Die vergangene Saison ist vorbei, die Bockjagd im Mai, Die Blattzeit sowie die herbst-und winterlichen Drückjagden. Erlebnisse haben sich eingebrannt, schöne als auch nervenaufreibende Erinnerungen lassen einen mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das letzte Jahr zurückblicken. Dem Januar folgt eine jagdlich ruhige Zeit und man möchte meinen, dies sei auch gut so, doch so ganz lässt es mir keine Ruhe jeden Abend daheim zu verbringen. Das einzige was mich jetzt noch wirklich reizt, ist die Jagd auf den roten Räuber, doch ohne Schnee scheint auch diese Jagd nicht so richtig Freude zu bereiten. Doch dann, Mitte Februar ist es endlich soweit und ein Schneesturm kündigt sich über die Wettervorhersage an. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben, denn draußen sieht es momentan eher nach anbrechendem Frühling aus. Tatsächlich fängt es in der Nacht an zu schneien und noch dazu haben wir einen Sturm aus Osten. Es schneit auch noch am nächsten Morgen als ich am Fenster stehe und darüber nachdenke, ob sich ein kleiner Pirschgang am Moor nicht doch lohnen könnte. Als es endlich aufhört, ist die gefühlte Temperatur deutlich kälter als gestern Abend. Auch das Thermometer zeigt statt den 5°C der letzten Tage nun - 4°C an. Der immer noch steife Ostwind lässt einen jedoch Temperaturen eher jenseits der - 10°C vermuten. Die kleinen Feldwege die zum Moor führen, sind mit Schneewehen überseht, die dem Auto kein Durchkommen. Bis über die Knie reicht der Schnee als ich mir langsam meinen Weg Richtung Moor bahne. Die Landschaft ist komplett in weiß getaucht und auch die Sonne scheint mittlerweile am Himmel, den der Wind von den Wolken befreit hat. Bei solchen Schneemassen, die im Moor und auf der Feldmark liegen, wird sich sicher kein Fuchs auf den Läufen befinden, denke ich etwas entmutigt, aber beeindruckend ist eine Pirsch durch die plötzlich winterlich gewordene Landschaft allemal.


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