Seitdem Jahr ist die Mitgliedschaft im Böhmisch-Mährischen Jagdverein keine Pflicht mehr für die Jäger. Neben diesem Verband existieren heutzutage auch andere, eher kleinere Verbände, wie z.B. Der St. Hubertus Orden, Safari Club International oder Die Assoziation der Profi Jäger Tschechiens. Die Anzahl der Jäger im Böhmisch-Mährischen Jagdverein sinken dramatisch – von 112.700 im Jahre 1995 zu 60.141 im Jahre 2018. Weitere 14.000 Jäger sind auf die anderen Jagdvereine aufgeteilt oder gehören gar keinem Verband an.

Der Böhmisch-Mährische Jagdverein und seine Kreisjagdverbände leiten die jagdlichen Aktivitäten in den jeweiligen Regionen. Die Einteilung der Abschusspläne etc. erfolgt über die örtlichen Behörden. Sie stellen auch die Jagdscheine für die ausländischen Jäger aus. Folgende Dokumente sind dafür übrigens vorzuweisen: eine Kopie des Reisepasses/Personalausweises, eine Kopie der Jagdhaftpflichtversicherung und eine Kopie des gültigen deutschen/österreichischen Jagdscheines. Jäger aus Ländern, mit denen Tschechien ein Abkommen für eine legislative Unterstützung hat, brauchen keine anderen Dokumente vorzulegen (z.B. Österreicher). Jäger aus den Ländern, mit denen Tschechien nur ein Haag-Abkommen über eine Apostille hat, müssen eine Apostille für den Jagdschein vorlegen (z.B. Deutschland).

Die Kreisjagdverbände organisieren und veranstalten auch die Jagdkurse und Jagdprüfungen. Ein Kurs dauert bei uns 12 Monate. Die Theorie wird innerhalb von 8 Wochen (meistens) am Wochenende in 7 Blöcken gelehrt (inkl. des Schießkurses auf dem Schießstand). Nach diesem Block kommt eine Praxiszeit von 12 Monaten in einem Jagdverein. Im Anschluss an die erfolgreich bestandene Praxiszeit darf der Jagdadept die Jagdprüfung ablegen und zwar wieder in 7 Blöcken. Falls man in einem Fach nicht besteht, kann man zu einer Zweitprüfung antreten, falls man bei zwei oder mehreren Fächern durchfällt, muss man den ganzen Kurs noch einmal absolvieren. Davon losgelöst muss man die Prüfung für den Feuerwaffenpass ablegen, diese werden von der Polizei organisiert und durchgeführt. Sogenannte Intensiv- oder Schnellkurse gibt es bei uns nicht.

Die Kreisjagdverbände richten auch die Trophäenschauen aus – früher war es Pflicht, alle Trophäen vorzulegen. Heutzutage hängt es von den einzelnen Jagdvereinen und Revieren ab. Auch die Bewertung der einzelnen Trophäen ist keine Pflicht mehr, sondern kann individuelle entschieden werden. Dies ist gerade für Jungjäger schade, die daraus lernen könnten.


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