Die Reviere in Tschechien müssen mindestens 500 ha haben und können entweder als Eigenreviere genutzt werden oder von den Eigentümern verpachtet werden (nur an tschechische Staatsbürger/Firmen mit dem Sitz in Tschechien). Die kleinen Grundflächenbesitzer, die weniger als 500 ha besitzen, bilden dann eine sogenannte Jagdgenossenschaft, die das Revier verpachten können. Die Pacht läuft immer 10 Jahre und beginnt meistens am 1. April eines Jahres. Manche Reviere werden auch von den Staatsforsten verpachtet, hierbei wird das Revier immer auf einer Auktion versteigert. Der vorherige Pächter hat dabei die Option (falls es zu keinen Verstößen gegen den Pachtvertrag kam), die Pacht zu verlängern, allerdings nur, wenn er den Preis des Höchstbietenden zahlt.
Der Abschussplan wird von den Revieren vorbereitet, dann den Eigentümern vorgelegt und anschließend den Behörden, die diesen dann absegnen oder korrigieren.
Im letzten Jahr gab es aber eine wohl sehr eingreifende Veränderung in der Politik. Dem Parlament wurde ein neues Waldgesetz vorgelegt, im Zuge dessen wurden auch neue Jagdpläne vorgeschlagen. So sollen zukünftig Beamte den Schaden im Wald bemessen und dem entsprechend einen Abschussplan anordnen und nicht mehr die Grundstücksbesitzer. Wer den dann erstellten Abschussplan nicht erfüllt, dem drohen hohe Strafen. Nun steht wohl ein Ende der bisherigen Jagd in Tschechien bevor.
Der Böhmisch-Mährische Jagdverein hat auf diese bevorstehenden Änderungen reagiert und angefangen ein neues Jagdgesetz vorzubereiten. Ziel ist es dabei, dass das Waldgesetz keinen großen Einfluss auf das Jagdgesetz nimmt. Wie das aussehen soll und ob das in Kraft tritt, werden wir wohl abwarten müssen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Bei uns war es üblich, dass Bachen und Keiler auf Drückjagden nicht bejagt werden. Seit dem Einzug der ASP sind die Verbote gefallen. Allerdings gab es den letzten positiven Fall der ASP am 15.4.2018 und seit 12.3.2019 gilt Tschechien wieder als ASP frei.