Nach dem man auf die gewünschte Höhe geklettert ist, wird die Waffe und weitere Ausrüstung mittels eines Seiles nachgezogen. Die Waffe verbleibt während des Kletterns am Boden. Ich verwende hier einen kleinen Rucksack, der ein integriertes Futteral besitzt, und habe so alles beisammen. Auf der rechten Seite des Sitzes ist ein Haken angebracht, an dem der Rucksack aufgehängt werden kann und so nicht im Weg ist. Weiter besitzt der Klettersitz noch eine Gewehrauflage, die in der Höhe über zwei Rändelschrauben links und rechts verstellbar ist.
Für den Transport werden beide Teile in einander geschoben und mit einem kleinen Spanngurt verzurrt. Der Sitz kann nun per Hand oder mit dem mitgelieferten Rucksackriemen transportiert werden. Ich bevorzuge es, den Sitz mit der Hand zu transportieren, da ich den Rucksack mit der Waffe und der übrigen Ausrüstung auf dem Rücken trage. Bei einem Gewicht von 9,5 Kg ist der Sitz gut auch über längere Strecken zu tragen. Der Rahmen des KS17 besteht aus stabilem Aluminium und ist bis 135 kg belastbar.
Der Klettersitz ist sehr gut verarbeitet und macht einen wirklich stabilen Eindruck, was sich beim Klettern bestätigt hat. Der Aufbau geht auch ungeübten Personen schnell und einfach von der Hand und das Klettern ist nicht nur etwas für Sportler. Jeder, der auch nur einigermaßen fit ist, kann schnell und einfach mit dem Sitz klettern. Mit etwas Übung und bei guter Vorbereitung ist man in ca. 10 – 15 Minuten auf dem ausgewählten Baum eingerichtet und in Position. Idealerweise hat man sich schon vor dem geplanten Einsatz einen Baum ausgesucht und diesen gegebenenfalls mit einer kleinen Säge entasten, sollten sich noch störende Äste an ihm befinden. Das Klettern kann mit etwas Übung durchaus leise erfolgen, das Wild stört sich in der Regel nicht daran. Dennoch bin ich mit dem Klettersitz immer etwas früher als gewöhnlich unterwegs, um wieder etwas Ruhe einkehren zu lassen. Besonders hervorzuheben ist der schnelle und unkomplizierte Aufbau. Jeder hat Stellen im Revier, an denen man gerne einen Sitz hätte, dieses sich jedoch nur temporär lohnen würde oder logistisch einfach nicht möglich ist. Ein Klettersitz könnte hier die ideale Lösung sein, man entdeckt neue Plätze im Revier, die man vorher nie bejagt hat oder nie bejagen konnte. Zudem kommt das Wild meist sehr nah und vertraut, da es an solchen Stellen keine Ansitzeinrichtungen kennt. Alles in allem ist der Klettersitz mehr als ein Spielzeug und findet seinen Einsatz natürlich vorwiegend im Waldrevier. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten bieten einem die Chance, auf unterschiedlichste Gegebenheiten schnell und somit auch für das Wild nicht kalkulierbar zu reagieren. Im Gegensatz zu einem Drückjagdbock oder einer Aluleiter lässt sich der Klettersitz deutlich einfacher bewegen und transportieren. Der Preis für den KS17 von Naturwerk liegt momentan bei 399,- €, das Kletterzubehör (Auffanggurt, Abseilgerät, dynamisches Kernmantelseil und Rundbandschlinge) kann als Zubehör erworben werden und ist unbedingt zu empfehlen.
Ich bin sehr beeindruckt von der Vielseitigkeit des Klettersitzes, auch wenn es mich zunächst Überwindung gekostet hat, über die 6 Meter-Marke zu klettern. Oftmals ist eine Höhe von 2-3 Metern jedoch völlig ausreichend - und es macht einfach Spaß von diesem selbsterarbeiteten Sitz aus Beute zu machen.