Die Blattzeit

Die eigentliche Blattzeit gleicht dabei nicht der Spanne der Brunft. Um den 1. August sind die meisten Ricken brunftig und werden beschlagen. Erst, wenn dieser Zenit der Rehbrunft überschritten ist beginnt die eigentliche Blattzeit, denn nun ziehen die Böcke umher und suchen nach verbliebenen brunftigen Stücken. Wahre Sternstunden der Blattzeit erlebt man daher eher in den ersten beiden Augustwochen, wenn der Großteil der Ricken beschlagen ist und es die Böcke auf die Läufe treibt. Erfahrene Blattjäger schwelgen von ihren besten Blattjagderlebnissen etwa Mitte August, wenn die Anzahl brunftiger Ricken immer geringer wird.

Wem es um die Abschussplanerfüllung geht und wer nicht selektiv jagt, der kann sich natürlich die komplette Brunft und das Vorgeplänkel zu Nutze machen, wenn die Böcke dem Müßiggang der Feistzeit erwachen. Die Blattzeit im klassischen Sinne gilt aber der gezielten Jagd auf einen reifen Bock.

Hier zahlt sich ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis aus. Wer bei der Blattjagd erfolgreich sein möchte, muss seine Hausaufgaben bereits im Herbst des Vorjahres, bei der Jagd auf weibliches Rehwild erfüllen. Denn ist durch ein unausgewogene Geschlechterverhältnis die „natürliche Auswahl“ einfach zu groß, wird es selbst mit den leidenschaftlichsten Tönen aus dem Locker nur schwer gelingen, den Bock zum Zustehen zu bewegen.

Blattjagd-Basics

Ein paar weitere Dinge gilt es zu beachten:

Standort

Der Bock springt ungern vom Dunklen ins Helle. Am Waldrand auf der sonnigen Wiese sitzend, wird es schwierig den Bock aus dem schattigen Bestand zu locken. Altholzbestände sind gut geeignet oder schattige Bestandsränder, auch Zwischenräume im offenen Feld bzw. Übergangszonen sind vielversprechende Blattstände.

Ansitzeinrichtung

Sie können von jeder Reviereinrichtung aus erfolgreich blatten, eine geschlossene Kanzel bietet beste Deckung, aber die wenigste Übersicht. Offene Kanzeln, Leitern oder natürlich Bodenstände sind meist besser geeignet. Auch Drückjagdböcke lassen sich hervorragend nutzen, oder man sorgt mit einem Tarnnetz kurzum für einen temporären Blattstand.

Prinzipiell gilt, je höher sie sitzen, umso weiter wird der Schall getragen. Das vergrößert natürlich die Reichweite, kommt der Bock in Anblick sollten sie die Locklaute aber nur noch sehr verhalten und möglichst gedämpft erklingen lassen. Es ist schließlich unwahrscheinlich, dass Ricken von den Baumkronen aus fiepen.


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