Liebe Leserinnen und Leser,
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

vor knapp zwei Wochen hat die Bundesregierung beschlossen, dass Wölfe leichter und schneller "erlegt" werden können. Wenn also einzelne Tiere oder sogar ganze Rudel durch das Reißen von Weidetieren auffällig werden, können sie nun unbüroktatischer „entnommen“ werden, als bisher. Es muss nicht erst ein beispielsweise unnatürlich scheues und menschennahes Verhalten festgestellt werden, dies begrüßen natürlich vor allem die Landwirte, die oft trotz verstärkten und hohen Elektrozäunen und Hütehunden, Verluste beklagen müssen. Seit Monaten befinden sich das Agrar- und Umweltministerium diesbezüglich in hitzigen Diskussionen, nun gibt es vorerst einen Beschluss, der so aber auch noch nicht in seiner endgültigen Version ist.

Wir berichteten vor ein paar Monaten über die mögliche Genehmigung der Bogenjagd in einigen Stadtteilen von Berlin und Brandenburg. Nun sieht es so aus, als ob unter anderem in Kleinmachnow in wenigen Wochen mit Pfeil und Bogen auf Wildschweine gejagt werden darf. Der Sprecher des Umweltministeriums äußerte sich dazu sehr positiv. Grund dafür sind die immer dreister werdenden und auch bei vollstem Licht durch die Ortschaft laufenden Rotten und die Jagd mit Pfeil und Bogen, so sagen es zumindest die Initiatoren dieser Art der Bejagung, ist deutlich ungefährlicher und leiser für die Anwohner. Der Deutsche Jagdverband und auch der Brandenburger Tierschutzbeauftragte meldeten zwar deutliche Bedenken an, sind aber auf die Testphase bis voraussichtlich Januar 2020 gespannt, da das Projekt selbstverständlich wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird.

Erfreulich zu lesen ist die rege Beteiligung der Jägerschaft, Landwirte und freiwilligen Helfer bei den momentan anstehenden Kitzsuchen vor der ersten Mahd. Immer mehr Vereinigungen verfügen über hochwertige Wärmebilddrohnen, die die Arbeit nicht nur extrem erleichtern und verkürzen, sondern vor allem sehr sicher machen. Denn so werden oft nicht nur Kitze, sondern auch Hasen gerettet. Auch die gegenseitige Unterstützung und Bereitschaft weitere Strecken auf sich zu nehmen, ist, meiner Meinung nach, in den letzten Jahren gewachsen.

Nun ist der Monat der Milchreife angebrochen, das bedeutet für viele von uns wieder kurze Nächte, kratzige Halme und viele Schweine.

Ich wünsche Ihnen viel Waidmannsheil und tolle Erlebnisse für diese jährlich spannende Zeit!
Ihre Alena Steinbach


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