Was hatte ich dem Wild angetan?! Wäre es zu verhindern gewesen?! Ich quälte mich mit Selbstvorwürfen.

Pacco versuchte mich mit gütigem Blick zu versöhnen. Diese Freudlosigkeit konnte er in Anbetracht der Beute und seiner Leistung nicht verstehen. Ich lobte und herzte ihn erst einmal ausgiebig, er hatte die Aufgabe ja wirklich mit Bravour gelöst. So langsam breitete sich Wohlmut in mir aus, der Stolz auf den Hund vertrieb meine schlechten Gedanken.

Aus der Hecke geborgen lag er dort, der Kämpfer. Voll Ehrfurcht betrachtete ich den schwachen Wildkörper, ein gebotener Abschuss, zweifelsohne, doch das Elend hätte ich ihm gerne erspart. So verweilte ich in Stille, nachdem ich den letzten Bissen gereicht hatte, Patrick holte das Revierfahrzeug mit allen Utensilien, um den Bock zu versorgen.

Ein kalter Kräuterlikör begoss nach der roten Arbeit das Waidmannsheil, inzwischen schmückten schon Sternenfunkeln den Nachthimmel. Das Horn erklang, spielte das Totsignal und ein Schauer jagte mir vom Atlas bis zur Ferse. In tiefer Dankbarkeit gedachte ich noch einmal der Arbeit des Rüden. Diese Erfahrung würde ich nicht mehr vergessen, als ewige Mahnung soll mir das Erlebnis dienen. Obwohl ich nach eigenem Dafürhalten nicht leichtfertig gehandelt hatte, so wurde mir doch bewusst, wie bedrohlich das Damoklesschwert auch in sicher geglaubten Situationen über uns pendelt. Jedem kann ein Missgeschick passieren, doch niemals darf man vergessen, dass ein Fehler unsererseits immer vom Wild bezahlt wird.


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