Wir hatten hoch eingeschätzte Jagden, wo an den Tagen vor dem besagten Termin reichlich Sauen auf den Wildkameras waren und sogar größere Rotwildrudel bestätigt wurden, aber weder im Treiben noch auf der Strecke am Ende etwas davon zu finden war.

Mit die spannendste Drückjagd war eigentlich die, die dieses Mal nur im kleinen Rahmen durchgeführt wurde. Hier wurde nicht das ganze Revier gedrückt, sondern mit übersichtlichem Aufgebot vier einzelne Brüche in unterschiedlicher Größe bejagt.

An diesem Tag war unsere Kerntruppe mit den eingespielten Hunden die einzige Treiberwehr und sehr effektiv.

Wir hatten in drei von vier Treiben Sauenkontakt und konnten die Rotten gut sprengen. Wenn man sich als Treiberwehr inklusive der geführten Hunde fast blind versteht und diszipliniert solche Treiben abarbeitet, ist nicht nur die Stimmung gut, sondern auch meist das Ergebnis bzw. die Strecke.

Die Sauen mit nicht sofort tödlichen Schuss wurden sofort nach Absprache nachgearbeitet und wurden von den Hunden gestellt bzw. gepackt. Alles mit Passion, aber nicht ohne Kopf und Verstand.

Warum hebe ich dies besonders hervor?

Weil wir es wohl auch alle schon anders erlebt haben und man am Ende des Tages vielleicht etwas genervt nach Hause fährt. Nicht an diesem Tag, da passte vieles zusammen.

Für einiges Gelächter sorgte mein Terrier, der nach dem ersten durchgedrückten Bruch noch erstaunlich weiß und trocken geblieben war.

Wir waren eigentlich schon auf dem Weg zum Auto, aber die Hunde hatten plötzlich noch einen Waschbären im Graben zu packen.

Der feine Herr hatte nun nichts Besseres zu tun, als sofort mitzumischen und sprang von der Grabenkante quasi im Kopfsprung direkt in die mit einem halben Meter Modder gefüllte Grabensohle. Einmal Fangopackung komplett inklusive Kratzspuren vom kleinen Bären.

In solchen Momenten ist man ja sooo stolz auf seinen Vierbeiner.

Ein insgesamt toller Jagdtag mit viel Spaß, mit Freunden, guter Strecke, netter Jagdgesellschaft und Wurst auf offenem Feuer, was will das Jägerherz mehr.