Als ich das erste Mal im Urlaub in mein Lehrbuch schaute, fragte ich mich, welcher bescheuerte Gedankengang mich zu dieser Entscheidung trieb - da waren Begriffe, Bezeichnungen und Bilder von Greifvögeln, die ich in meinen 27 Lebensjahren zuvor noch nie gehört und gesehen hatte. „Und das willst du in 5 Tagen alles lernen können?“
Ich kontaktierte meinen Ausbilder, dass ich meine Anmeldung schon bereue und er viel Verständnis mit mir haben sollte. „Mach dir mal nicht so viele Gedanken“, entgegnete er mir.
Da war er nun. Der Tag der Tage.
Der 31.07.2023 und mein erster Lehrgangstag bei der Landesgruppe S-A des VDF.
Auf dem Stundenplan stand „Rechtskunde“. Das wohl trockenste Thema meines Lebens. Und genauso verlief der Tag auch. Ich kam nach Hause, machte mir Abendbrot und ging ins Bett. Wieder stellte ich mir die Frage, wie leichtsinnig ich bei dem Entschluss des Falknerjagdscheins gewesen sein muss…
Die darauffolgenden drei Tage liefen zum Glück viel besser und waren auch deutlich interessanter. Die Fächer Haltung & Pflege, Beizjagd, Greifvogelkunde, Geschichte, Öffentlichkeitsarbeit, GPS / Telemetrie, Krankheiten und der aktive Umgang mit Greifvögeln bestärkten meinen Entschluss.
Selbstverständlich lernt man einige Sachen schon bei der Jagdausbildung, allerdings ist die bei mir schon 11 Jahre her und lernen und Interesse sind für mich auch noch 2 Paar Schuhe.
So gab es also täglich abwechslungsreiche Themen, die uns auch hautnah an den Tieren gezeigt und verständlich erklärt werden konnten. Wir mussten den Falknerknoten lernen, ein Geschüh bauen, Federn bestimmen, Flugbilder erkennen und… und… und.
Gott sei Dank gibt es für fast alles Eselsbrücken und ich baute mir immer Assoziationen mit dem Hundewesen.