Auf teilweise irre Entfernungen und durch kleinste Bewuchslücken hindurch entdecke und sehe ich auf einmal ALLES, was da kreucht, fleucht oder sitzt und verhofft. Anwechselndes Wild erkenne ich oft schon weit im Bestand. Interessant für den Jäger sind natürlich hauptsächlich die jagdlichen Anwendungsbereiche, aber auch diese sind extrem vielfältig und eben gerade nicht auf die Nachtjagd beschränkt. Die große Stärke der Geräte liegt in der Wildentdeckung und -beobachtung unter –für normale Optik- schwierigsten oder schlicht unmöglichen Bedingungen, vorausgesetzt, man hat direkten Sichtkontakt auf auch nur ein streichholzschachtelgroßes Stück einer Wärmequelle, meist eben eines Wildkörpers:
je nach Modell ist es selbst in stockdunkler Nacht kein Problem, Wild auf deutlich über einen Kilometer zu entdecken. Kleinste Sichfenster lassen beispielsweise Sauen im Getreide, Rotwild im Bestand oder Rehe in einer hohen Wiese sofort und deutlich ins Auge springen. So können bei schon kleinsten Lücken Frischlinge erahnt oder ob der frühen Vorwarnung Pirschen weit erfolgreicher gestaltet werden. Und das, wichtiger Vorteil gegenüber einem Nachtsichtgerät, ohne jedes Problem eben auch tagsüber. Oft entdeckt man bei vollstem Sonnenschein Wild, das man mit konventioneller Optik trotz intensiver Suche zuvor übersehen hat. Meist –aber selbst dann nicht immer!- erfasst man das Stück dann auch durch das eigene Glas oder Zielfernrohr, da man dann ja nun mal weiß, wo man zu suchen hat.
Das Abglasen großer Flächen gestaltet sich weit einfacher, entspannter und unglaublich schnell, da man sich nicht mehr auf das Entziffern von verschiedenen Grautönen versteifen muss: jeder Wildkörper knallt sofort aufs Auge. Der Nachteil: Es gibt eigentlich immer irgendetwas zu beobachten, das Einschlafen auf dem Sitz entfällt quasi vollständig.