Auch diesmal sind die Steaks so köstlich, dass wir uns nach dem Mittagessen fast nicht bewegen können. Und dabei erwartet uns noch die Jagd am Abend. Jetzt komme ich an die Reihe – als Bartender. Eine Tasse vom Filterkaffee mit gemachtem Milchschaum kann man schon gut als Cappuccino der Jäger bezeichnen. Die gemütliche Zeit vergeht sehr schnell, schon müssen wir aufbrechen – die Sonne geht langsam unter und wir steigen in unsere Autos, jeder fährt in ein anderes Reviereck. Ich habe gesehen, dass das Wild am Abend nach unten ins Tal zieht – also habe ich mein Auto auf demselben Platz wie heute früh gelassen und will ein bisschen höher anfangen zu pirschen. Ich vermute, dass das Wild hier aus den Jungbeständen ausziehen könnte. Meine Kamera im Rucksack, mein Pirschstock und meine Büchse – alles vorbereitet, weitere Jagerlebnisse zu erleben.

„Es ist ziemlich zu früh“ denke ich, als ich am Rand des Waldes pirsche. Ein paar übergebliebene Fichten, die ihren Kampf mit dem Borkenkäfer bis jetzt gewonnen haben, stehen vor mir. Auf einer Seite zieht ein junger Buchenbestand entlang, auf der anderen ein größerer Kahlschlag. Gerade hier hat mein Freund und Pirschführer in der letzten Brunft einen starken Eisproßenzehner in Anblick bekommen – genau einen Tag von meiner Ankunft. Dann haben wir einige Pirschgänge in dieser Gegend erlebt, während derer wir diesen guten Hirsch leider nicht mehr in Anblick bekamen – wahrscheinlich war es der, den ich heute in der Früh mit dem Kahlwild gesehen habe.


Laden...