Beschossene Stücke können viel schneller wieder erfasst, deren Fluchtweg und –verhalten um ein Vielfaches besser verfolgt werden. Eine große Hilfe für jeden Nachsuchenführer: ich erinnere mich an einen bei schlechtem Licht beschossenen Keiler im ungarischen Donaudelta. Der deutliche Kugelschlag verkündete den Treffer, die Flucht über die weiten Maisstoppeln aber wäre konventionell niemals im Leben zu erkennen gewesen. In der großen, eintönigen Fläche und bei der Masse der Fährten war der Anschuss oder die Fluchtrichtung mangels sichtbarem Schweiß nicht zu finden. So aber konnte ich nicht nur den genauen Fluchtweg des Keilers, sondern auch noch sein schweres Ziehen, das Schlenkern der rechten Keule und den deutlichen Schweißfleck auf der letzten Rippe exakt und letztlich zutreffend beschreiben. Natürlich kann ein „Thermovisor“ einen firmen Schweißhund in einer solchen Situation nicht ersetzen, aber er liefert eben sehr oft äußert hilfreiche Informationen für dessen Führer.
Erlegte Stücke können, so denn auch nur der kleinste direkte Sichtkontakt besteht, auf große Entfernungen gefunden werden.
Für Hundeführer ergeben sich völlig neue Möglichkeiten beim Angehen von Standlaut, denn in vielen Situationen kann das gestellte Stück weit frühzeitiger entdeckt werden. Weiß man erst einmal, wo das Auge suchen muss, kann sich so vielleicht eine ungewisse, risikoreiche Hetze oder gar ein folgenschwerer Angriff durch einen sonst nicht erfolgten, frühzeitigen Fangschuss vermeiden lassen. Eine entsprechende Vergleichsstatistik wird sich nie erstellen lassen, aber mich würde mal interessieren, wie viele Hunde hierdurch vor dem Straßen-, Schienen- oder Keilertod und vor Tierärzten bewahrt, wie viele erfolglose Hetzen hierdurch vermieden werden könnten! Übrigens kann ein WBG nicht selten auch anzeigen, wie frisch der verlassene (Wund-)kessel ist.
Störungsarme Bestandzählungen, etwa für Hasen oder Rehe, sind kein Problem; zudem sind sie weit effektiver als Scheinwerfereinsätze.