Kein einziges Tropfen vom Schweiß. Keine klare Fährten, wohin das Tier gezogen ist. Wie lange suche ich hier? Eine halbe Stunde? Eine Dreiviertel Stunde? Leider habe ich keinen Empfang, um meinen Freund anzurufen, der mir mit seinem Hund helfen könnte. Ich stehe am Rand der Wiese, die eine Kante hat, ca 10 Meter darunter beginnt schon wieder der Wald. Und… Endlich! Hinter der Kante sehe ich das Tier! Durch den leicht schrägen Schuss lag der Ausschuss kurz vor der Keule. Also meine schlechte Einschätzung – kann immer passieren, aber sollte es nicht oft.

Ich fotografiere mein Waidmannsheil von diesem Morgen, als ich den Anruf von meinem Freund bekomme. „Alles erledigt!“ habe ich ihm das Ergebnis gemeldet. Er ist nicht weit von mir entfernt – die Markierung von Bäumen mit Borkenkäfern und damit verbundene Aktivitäten sind schon seit einigen Monaten seine Hauptbeschäftigung. Bald sehe ich sein Auto und gemeinsam schaffen wir es leicht, das Stück in seinen kleinen Peugeot aufzuladen.

Das Wochenende ist fast vorbei, und damit wieder unsere Jagd in diesem herrlichen Revier. Diesmal habe ich meinem Freund mit seinem Abschussplan helfen dürfen, aber auch unvergessliche Momente, die Jagd mit Jagdkameraden zusammenbringt. Und wenn ich es jetzt noch einmal überdenke, sehe ich es (zumindest aus meiner Sicht) klar und deutlich: Es müssen nicht immer Trophäen sein, um eine Jagd maximal genießen zu können. Die Kahlwildbejagung bringt jagdlich fast die selben Momente – und mit Grandeln und Hubertuskreuzen hat man doch schöne Trophäen zur Erinnerung, die mit den Fotos von der Jagd und dem erlegten Wild dann noch verstärkt ist.


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