Eigentlich war der Plan recht simpel und klang ganz vernünftig: Wir wollten nach Sachsen fahren, um dort die Jagd und den Blaser Cup miteinander zu verbinden. Dass dies zu einer wahren Achterbahnfahrt mit Nervenkitzel, Abenteuer, Spaß, Spannung und Erfolg werden würde, das hatten wir beide vorher nicht gedacht.

Am Dienstag reisten wir an. Die ersten Jagdtage hatten wir dann zwar sehr viel Anblick, aber Waidmannsheil blieb bei uns beiden aus. Mal spielte das Wetter nicht mit, mal wechselte das Wild zu weit weg. Es wollte nie so recht klappen. Ich habe beispielsweise an einem Abend eine ganze Rotte von sicher 30 Sauen durchgelassen. Alles ging viel zu schnell, es war ein heilloses Durcheinander, nie stand ein passendes Stück frei und nach einigen Sekunden waren auch schon alle im Weizen verschwunden. Als ich die Rotte dann im Weizen bis auf etwa 10 Meter angepirscht hatte, zog ein Gewitter auf, welches Blitze mitbrachte, welche im 10 – Sekunden Takt genau über mir den Himmel aufrissen und die Umgebung so hell erleuchteten, dass ich die Bache vor mir direkt sehen konnte. Trotz Jagdfieber und guten Chancen auf einen Frischling war ich gezwungen, abzubrechen und lief – ehrlich gesagt beinahe panisch vor Angst vor den Blitzen – meinem Jagdfreund entgegen, der mit dem Auto zu mir fuhr. So ein Gewitter habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt. Stundenlang saßen wir im Auto und hofften vergeblich auf das Ende des Unwetters. Irgendwann gaben wir auf und legten uns schlafen.

Den nächsten Tag verbrachten wir bei dichtem Nebel im Revier. Wir fährteten, machten Wechsel aus und beschickten die Kirrungen. Zwar mutete der Nebel im Hochsommer etwas seltsam an, machte aber eine ganz besondere, fast schon mystische Atmosphäre aus.

Beim Abendansitz traten dann in einer Entfernung von etwa 150 Metern zwei Alttiere mit zwei Kälbern aus dem Bestand auf die Wiese, an die ich mich gesetzt hatte. Es war aber leider schon so dämmerig und neblig, dass mir bei dieser schlechten Sicht ein Schuss nicht sicher genug war. Nachdem der Wetterbericht auch weiterhin nicht besonders vielversprechend war, entschlossen wir uns nachts um vier, am nächsten Tag spontan die 50er Wertung beim Blaser-Cup in Sörnewitz mitzuschießen. Eine gute Entscheidung: mein Jagdfreund gewann die 50 C-Wertung und ich wurde Dritte in der 50-er Wertung. Geduldig warteten wir also die Siegerehrung ab, aber eigentlich brannte es uns längst unter den Nägeln. Denn wir mussten dringend los, um auf dem Hochsitz zu sein, bevor das Wild austritt.


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