Viele weitere Reisen führten mich in unser Heimatrevier in der Pfalz, an sich wirklich nichts besonderes, aber der Sommer war schwülheiß und geprägt von der Sauenjagd, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Nebenbei durfte ich viele Stunden in Hundetraining investieren und so verschiedenste Hunde mit ihren Führern erleben, wie sie sich – und ich mich – auf die Prüfungen mit ihren Vorstehhunden vorbereiteten. Es war unfassbar spannend und auch hier habe ich jagdlich von dem schier unerschöpflichen Wissen des Jagdpächters, aber auch vieler Gäste, die uns begleitet haben, profitiert.
Ich durfte das erste Mal eine Schlafkanzel mit bauen, schon beim Hinfahren fieberten wir bereits, wie weit wir nun dieses Mal kommen würden. Als sie dann endlich ins Revier gefahren wurde, waren wir wirklich stolz. Sie ist – natürlich – perfekt. Bisher hatte ich noch kein Großprojekt so schnell auf die Beine gestellt.
Der Herbst war erfüllt von so vielen Reisen, dass ich nur ein Medley, der allerbesten Erlebnisse wiedergeben werde. Jede Jagd war schön, jede war anders, jede war einzigartig. Da war natürlich die Jagd mit lieb gewonnenen Freundinnen, bei der ich einen halben Morgen in einem Provinzkrankenhaus verbrachte, weil sich meine Zimmergenossin am Abend zuvor beim Entenstrich den Knöchel gebrochen hatte, was man aber leider nicht herausfand, zunächst hieß es, er sei verstaucht. Aber so hatte ich die Zeit, eine lieb gewonnene, aber bisher nur virtuell bekannte Person, besser kennenzulernen und es ist sehr spannend, dass man oft richtig einschätzt, wer sich virtuell verstellt und wer einfach so ist, wie er ist. Und sie war genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe. Auch wenn der Anlass eher unschön war, so habe ich es sehr genossen mit ihr einen Schwatz halten zu können. Auch unsere Gastgeberin war genau die Granate, für die ich sie vorher schon gehalten hatte, ein Mensch zum Gernhaben. Wir verlebten ein viel zu kurzes Wochenende, von dem ich nicht eine Minute missen möchte. Der nachmittägliche Lauf mit einer anderen Mitjägerin, ein so spannendes Gespräch – je länger ich darüber nachdenke, umso klarer werden die Erinnerungen.
