Wie schon erwähnt, hat Peter fest mit einem Revier geplant, doch wie konnte es anders sein, die Hirsche riefen nicht. Kein Ton war in dem Revier zu vernehmen. Was machen wir also, warten und hoffen, dass sie es tun, bis Flo ankommt, oder eine Alternative suchen. Mir war die Alternative lieber und so kontaktierte ich meinen Jagdfreund Jiří Frič. Er ist unter anderem bekannt dafür, dass er beste Sikareviere vermitteln kann. Trotz der voran geschrittenen Zeit, konnte Jiří noch eine Jagd organisieren. Florian konnte also kommen und in einem Revier jagen, wo die Sikabrunft in vollem Gang war. Er wird nur pirschen, nicht auf dem Hochsitz sitzen. Lautlos soll es durch das Brunftgebiet gehen und das Rufen der Hirsche imitiert werden, um so bis auf wenige Meter heran zu kommen.

Leider konnte uns Peter nicht begleiten, aber als Flo gut gelaunt und, so wie Peter damals, voller Vorfreude ankam, gab es nur wenige Sachen in der Pension zu besprechen, bevor es auf die Jagd gehen sollte. Für die nächsten Tage war noch schönes Jagdwetter angesagt, kalt und schön sollte es werden - perfekt. Danach sollte sich das Blatt allerdings ändern und auch die Brunft ging langsam dem Ende zu, hoffentlich ist Hubertus uns wieder auf den Fersen...

Es ging los, ich machte es mir auf einer Kanzel an einer schönen Wiese bequem und hoffe auf zeitvertreibenden Anblick. Flo und der Pirschführer fuhren weiter ins Epizentrum. Trotz meines Hirschrufers hörte ich keinen einzigen „Echten“ rufen. Es fielen vereinzelt Schüsse, aber keiner kam von Flo. Sie haben zwar einige gesehen, allerdings waren sie entweder zu jung oder zu weit- man kennt das ja. Nach der Jagd plauderten wir über die vergangene Zeit seit unserem Besuch bei ihm auf der Hütt’n.

Am nächsten Morgen zeigte das Thermometer um die o Grad an, großartig, beste Bedingungen. Der Nebel trübte unsere Stimmung ein wenig, aber er würde sich schon noch verziehen. Wir fuhren in eine nahegelegene Stadt um Jiří zu treffen, er wird uns begleiten. Zuerst steht ein kurzer Ansitz an, um die Hirsche zu orten und dann geht es zu Fuß weiter in ihre Richtung... Es ist noch dunkel, als wir aus dem Auto steigen. Nach einer offenen Fläche erreichen wir ein paar Fichten, wo ein Hochsitz steht. Die beiden klettern hinauf und ich maches es mir auf der Leiter „bequem“. Mit dem ersten Licht hören wir erst leise, dann immer lauter und beständiger werdende Pfiffe. Sie sind da. Leider steht der Nebel nach wie vor in der Luft und verdeckt vieles, was wir gerne sehen würden. Ein Hirsch pfeift ganz in der Nähe und Jiří antwortet ihm. Nun hören wir noch einen, es scheint ein stärkerer und älterer zu sein, den er vertreibt den Ersten. Leider bekommen wir keinen zu sehen und mit der Dunkelheit schwinden auch die Hirsche.


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