Aber zurück zu den echten Elchen. Haben Sie schon einmal welche gesehen, also live, nicht im Tierpark? Im Tierpark kommen sie Ihnen lange nicht so groß vor, wie in freier Natur. Ich habe meine ersten aus dem Auto heraus gesehen, dort gilt ganz vorsichtiges Fahre, denn eins wollen Sie sicher nicht. Einen 600 kg schweren Elch auf der Motorhaube. Dienstag Morgen um 05.15 Uhr klingelte der Wecker, 06.30 Uhr war Abfahrt. Die Stunde zu unserem Jagdort verbrachten die meisten ruhig und schlafend. Noch vor wenigen Jahren hatte dieses Revier über 60 Elchlizenzen, mittlerweile noch 7. Warum? Dreimal dürfen Sie raten. Der Wolf hält den Nachwuchs knapp, in den drei Jagdtagen haben wir viele Kühe ohne Kälber gesehen, dabei waren wir die ersten, die dort gejagt haben. Schnell wurde uns klar, dass hier nur wenige überhaupt Jagderfolg haben werden und überhaupt Elche zu sehen, wäre schon ein großes Glück. Bei unseren amerikanischen Mitjägern stellte sich etwas Verwunderung und Enttäuschung ein, als sie hörten, dass es auch nur zwei Bullenlizenzen gab und ansonsten Kälber frei waren. Die Kühe wurden selbstverständlich geschont.
Drei Treiben pro Tag, viele Stunden im Wald und es war wirklich kalt, ich war froh um meinen neuen wirklich sehr warmen und dicken Seeland Ganzkörperanzug, ein Test folgt, nur so viel. Ich habe das erste Mal in meinem Jagdleben nicht gefroren und das obwohl wir teilweise vier Stunden bei 0 Grad an ein und dem selben Ort standen. Am ersten Tag hatte ich eine sehr angenehme Begleitung, bestehend aus einer neuen Mitarbeiterin von Norma, die ihren Jagdschein so schnell wie möglich machen möchte. Sie war allerdings viel zu kalt angezogen, gut, dass ich noch einiges an Extrakleidung dabei hatte. Sie ist nun auch großer Fan von „Christines Ansitzschürze“. Wir haben am ersten Tag leider weder Elche gesehen, noch wurde einer erlegt, aber die Stände, die Natur, die Wälder und vielen Seen waren einfach wunderschön zum Angucken. Alleine deswegen lohnt sich schon eine Reise in den weiten Norden.
