Ein Lebenshirsch auf Lebenszeit

Ein Lebenshirsch auf Lebenszeit

Wir gehen langsam in die Richtung, wo die Jäger vor ein paar Minuten verschwunden sind. Nach 100 m sehen wir sie schon, alle stehen nebeneinander vor dem Hirsch. Und ich kann Ihnen sagen, das ist ein wirklicher Hirsch. Ein echter Lebenshirsch! In Ruhe schauen wir und all die Details des alten Recken an. Ein Sechser mit sehr langen Stangen, der die Masse des Geweihs weit oben trägt. Sechs sehr spitze und gefährliche Enden, die für andere Hirsche, aber auch für unseren Hund, lebensgefährlich gewesen sind. Auch die anderen Jäger, die mitbekommen haben, dass nun Jagd vorbei ist, kommen zu uns und stellen sich wortlos um den Hirsch. Niemand von uns hat einen solchen Hirsch jemals zuvor gesehen. Endlich kommt auch der Erleger – diese Momente sind wirklich sehr emotional und einmalig.

Wir ziehen den Hirsch nach unten zum Forstweg und bereiten alles vor, um dem Hirsch die letzte Ehre zu erweisen. Der letzte Bissen, der Inbesitznahmebruch, der Schützenbruch und die Klänge des Jagdhorns – all das gehört für uns nach diesen aufregenden Stunden, ja eigentlich Wochen dazu. Wir genießen diese so emotionalen Momente – ich bin mir sicher, dass dieser Hirsch wirklich seinen Namen als Lebenshirsch verdient. Letztendlich wurde der Hirsch auf 183 CIC gepunktet – also Bronzemedaille (was aber in diesem Fall nicht wichtig ist – zeigt aber nur, wie stark dieser Hirsch ist). Nur zur besseren Vorstellung: Eine Stange hat 115 Cm, die andere 112 Cm.

Man kann Abschüsse von Goldmedaillen Hirschen „kaufen“, man kann mit Glück starke, alte Hirsche mit Gabeln erlegen. Aber so einen Hirsch zu erlegen, das kann man mit Geld nicht aufwiegen. Dafür braucht man unglaubliches Glück und dazu noch eine außerordentlich gute Beziehung mit St. Hubertus und Diana!


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