Bei einfachen Zielfernrohren ohne Parallaxeverstellung wird die Objektivoptik ab Werk auf eine feste Entfernung, meistens 100m, eingestellt. Befindet sich das Ziel in kürzerer Entfernung zum Schützen, so entsteht das Zwischenbild vor der eigentlichen ersten Bildebene, befindet es sich in größerer Entfernung, liegt es hinter der ersten Bildebene. Analoges gilt natürlich auf für die aufgerichteten Zwischenbilder bezüglich der zweiten Bildebene, deren Abweichungen von der Bildebene aufgrund der Vergrößerung sogar deutlich größer ausfallen. Eine Darstellung für das Entstehen und die Einstellung der Parallaxe ist in Bild 8 zu sehen.
Parallaxe äußert sich nicht nur in einem unscharfen Bild, sondern auch in einer Treffpunktabweichung, sofern der Schütze schräg in das Zielfernrohr schaut. Dies ist anschaulich in Bild 9 dargestellt. Durch die unterschiedlichen Fokuslagen verschiebt sich der Punkt in Relation zum Absehen, wenn man perspektivisch schräg darauf schaut.
Die genaue Erklärung der optischen Zusammenhänge soll an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden, sondern kann in einem späteren Teil noch einmal genauer dargestellt werden. Zunächst soll es um die mechanische Umsetzung der Parallaxeverstellung gehen.