Wenn man deutsche Jäger nach Geradezugrepetierern fragt, fallen den meisten wohl drei Hersteller ein – wenn überhaupt. Diese Sparte scheint ziemlich abgedeckt, das Logo mit dem Widderkopf ist allgegenwärtig und von der Marke HMS Strasser haben wohl die wenigsten gehört, mich eingeschlossen. HMS, das hat nichts mit der königlichen Flotte von England zu tun, sondern steht für Herbert und Mathias Strasser, die beiden Firmeninhaber und -gründer der österreichischen Waffenmanufaktur. Man verkauft seine Waffen über ein straffes Händlernetz weltweit und hat bereits 2005 einen Geradezugrepetierer, die Strasser RS05, auf den Markt gebracht. Dessen Nachfolger erschien 2014, eine Weiterentwicklung lief 2017 vom Stapel.

Zurzeit stehen dem Waidmann – und der Frau – also die Modelle RS Solo (ohne Laufwechseloption), RS 14 (mit Laufwechseloption) und RS 14 Evolution (RS 14 mit zusätzlich im Systemkasten eingefräster Picatinny-Schiene) zur Verfügung.

Ein Thema, welches vor allem bei Geradezugrepetierern gerne mal polarisiert, ist das der Sicherheit. Auch bei Überdruck, Fehlbedienung oder nach langer Nutzungsdauer soll der Kammerstängel an Ort und Stelle bleiben und nicht dem Schützen entgegenfliegen. Strasser setzt bei seinen Büchsen auf einen Radialbundverschluss, der mittels vier zwangsgesteuert gespreizter Radialelemente im Lauf direkt verriegelt. Durch diese Konstruktion werden 60 mm² Verriegelungsfläche erreicht, das sind 2 mm² mehr als beim bekannten 98er System, das als eines der sichersten Systeme überhaupt gilt. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wurden von Strasser umfangreiche Tests unter Extrembedingungen durchgeführt. So wurde das Gewehr einem Nato-Verdämmbeschuss ausgesetzt und sogar ein Schuss mit einem bleivergossenen Lauf abgegeben. Der Lauf wurde bei diesem Versuch natürlich gesprengt, doch allein mit nur einem der vier Radialelemente blieb der Verschluss an Ort und Stelle. Selbst einer Belastung von 10.000 Bar Druck hielt die Verschlusstechnik stand.

Strasser erhebt für sich selbst den Anspruch, den sichersten Verschluss aller Zeiten zu fertigen und so ist zusätzlich noch ein Back-up-System, in Form eines im Systemkasten integrierten Sperrkeil verbaut. Dieser blockiert den Verschluss beim Schließen der Kammer zusätzlich und unumgänglich.


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